Wupperverband Studienarbeiten mit hohem Praxisbezug
Wuppertal · Der Wupperverband verleiht jedes Jahr Preise für Studienabschlussarbeiten, die einen Bezug zur Wasserwirtschaft im Wuppergebiet haben. Beim Symposium Flussgebietsmanagement in Wuppertal wurden die Auszeichnungen überreicht. Insgesamt waren in diesem Jahr acht Beiträge eingereicht worden.
Der 1. Preis in Höhe von 1.000 Euro geht in diesem Jahr an Nathalie Gleich aus Wuppertal. Ihre Bachelorarbeit an der Bergischen Universität Wuppertal hat das Thema „Erstellung eines Netzplanes für das Einzugsgebiet der Kläranlage Dhünn als Grundlage für die Kanalnetzanzeige nach §57 Abs. 1 LWG NRW“.
Im Rahmen ihrer Arbeit hat die Absolventin mithilfe einer Software (MOMENT) ein Modell zur Aktualisierung des Netzplans der Kläranlage Dhünn erstellt. Die Arbeit war die Grundlage für die Kanalnetzanzeige, die der Wupperverband bei der Bezirksregierung eingereicht hat. Damit hatte die Aufgabenstellung einen direkten hohen Nutzen für die Siedlungswasserwirtschaft des Wupperverbandes.
Den 2. Preis in Höhe von 800 Euro erhält Nicole Mai aus Leverkusen für ihre Masterarbeit an der RWTH Aachen mit dem Titel „Bilanzierung des Wasserhaushaltes im Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperre der Großen Dhünn (NRW) unter sich ändernden klimatologischen Randbedingungen - Sensitivität des Bodenwasserhaushaltes auf Extremereignisse“.
Für den Wupperverband wurden Daten aufbereitet, in Rechenmodelle überführt und wertvolle Erkenntnisse über die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf den Wasserhaushalt erzielt. Die Ergebnisse der Arbeit sind eine wichtige Grundlage für erforderliche Anpassungen an den Klimawandel.
Der 3. Preis, der mit 500 Euro dotiert ist, wird in diesem Jahr zweimal vergeben. Marius Bartusch aus Wuppertal erhält den Preis für seine Masterarbeit an der Bergischen Universität Wuppertal: „Abschätzung der Geschiebetransportkapazität in der Wupper anhand einer 2D-Strömungssimulation – Eine numerische Analyse mit Basement“.
In der Arbeit wurde eine Strömungssimulation mit unterschiedlichen Durchflüssen und dem Hochwasserereignis von 2021 durchgeführt. Wie dadurch das Geschiebe, also Flusssteine und -Kiesel am Gewässergrund, im Fluss transportiert wurden, hat der Absolvent in Karten grafisch dargestellt und analysiert. Das Modell wurde mit Ergebnissen eines Modellversuchs verglichen. Der Wupperverband erhält so detaillierten Aufschluss über den Prozess des Geschiebetransports.
Auch Franziska Fischer aus Leverkusen wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Ihre Bachelorarbeit an der Technischen Hochschule Köln behandelt das Thema „Bewertung der Spurenstoffeliminierung durch Ozon- und Pulveraktivkohlezugabe in den Belebtschlamm eines Membranbioreaktors“. Die Arbeit umfasste Untersuchungen zur Entfernung von Spurenstoffen im Pilotmaßstab am Standort Kläranlage Leverkusen. Die Erkenntnisse können in künftige Kläranlagenplanungen einfließen.
„Die Themenvielfalt und hohe Qualität der Arbeiten hat mich in diesem Jahr besonders begeistert“, so Wupperverband-Vorstand Georg Wulf. „Forschung und Innovation sind auch im Wupperverband wichtige Themen. Wir freuen uns, dass die jungen Fachleute mit ihren Abschlussarbeiten gute Impulse für die Praxis gesetzt haben.“