Wuppertaler Spielplatzsanierung Aufbauen immer nur durch Experten
Wuppertal · Auf Wuppertals Spielplätzen tut sich derzeit etwas. Nur was? Das fragen sich viele Familien, die vor mit Flatterband abgesperrten oder gar vor ganz abgebauten Spielgeräten stehen. Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung erklären den Prozess hinter den Bauzäunen.
373 Spielflächen auf 759.857 Quadratmetern. So viel Raum gehört im Wuppertaler Stadtgebiet den Kleinen – zum Spielen und Entdecken. Und so viel Raum, umgerechnet rund 106 Fußballfelder, muss gepflegt und instandgehalten werden sowie vor allem gefahrenfrei bleiben. „Für diese komplexe Aufgabe waren bis zum Jahr 2020 nur 700.000 Euro jährlich eingeplant, also rund ein Euro pro Quadratmeter Spielfläche“, sagt Sven Arens, der die Ausschreibungen für Spielflächen in der Stadtverwaltung koordiniert. Das Ergebnis dieser Sparpolitik liegt auf seinem Schreibtisch. Eine Liste, die die Mängel auf Spielplätzen sortiert und priorisiert.
Seit vergangenem Jahr kann das Ressort Grünflächen und Forsten den entstandenen Investitionsstau auf Wuppertals Spielplätzen nun beherzter angehen. Denn da kam, erklärt Arens, das finanzielle Umdenken: Der Grundetat für Spielflächen wurde um 100.000 Euro aufgestockt – und eine einmalige Summe von 925.000 Euro zum Abbau des entstandenen Investitionsstaus zur Verfügung gestellt. Tatsächlich werden diese finanziellen Mittel dringend gebraucht: Immer mehr Spielgeräte werden marode, und viele der vor 25 Jahren angeschafften Holzgeräte sind so altersschwach, dass sie nicht mehr repariert werden können.
Während Sven Arens nach und nach die Liste abarbeitet und Aufträge ausschreibt, werden akute Gefahren auf Spielflächen vom Team des Ressorts Grünflächen sofort behoben. Für die Sicherheit auf Spielplätzen touren vier Überwachungswagen durch das Stadtgebiet und statten den Spielplätzen rund einmal pro Woche eine Visite ab. Dazu prüfen zwei Spielplatz-Kontrolleure jedes Quartal die Flächen und rücken zusätzlich einmal pro Jahr noch zur Hauptkontrolle aus.
„Viele Mängel können unsere Mitarbeiter selbst beheben“, sagt Michael Kaiser als Abteilungsleiter für Pflege und Unterhaltung von Grün- und Freiflächen im Westen der Stadt. Ist der Schaden jedoch zu komplex oder muss ein Gerät komplett ausgetauscht werden – dann landet der Fall wieder auf der Liste von Sven Arens. Neuanschaffungen im städtischen Raum sind übrigens komplizierter – und vor allem kostspieliger – als im heimischen Garten zu realisieren. Unter Einhaltung der DIN-Norm kann so eine Schaukel inklusive Fallschutz schon einmal 12.000 Euro kosten. „Und auch wenn uns manchmal Privatpersonen Hilfe anbieten, müssen öffentliche Spielgeräte immer von Experten aufgebaut werden“, betont Annette Berendes, die das Ressort Grünflächen leitet.
Viele Ursachen, die zu vielen kleinen Änderungen und Baustellen auf Wuppertals Spielplätzen führen. Von Gesetzen und Ausführungsbestimmungen beeinflusste Prozesse und Abläufe, die die Geduld von Kindern und Eltern auf die Probe stellen. Die aber vor allem vermeiden sollen, dass sich spielende Kinder verletzen: „Wir möchten gerne, dass die Wuppertaler wissen, dass wir sehr bemüht sind, jede Spielfläche auf einen guten Stand zu bringen“, sagt die Ressortleiterin. „Auch wenn das manchmal etwas dauern kann.“