Am 4. Juli Wuppertal verabschiedet Professor Vieweger

Wuppertal · Mit einer Vorlesung und Predigt im Abschlussgottesdienst des Sommersemesters verabschiedet sich Professor Dieter Vieweger am 4. Juli von der Kirchlichen Hochschule Wuppertal (KiHo).

Professor Dieter Vieweger.

Professor Dieter Vieweger.

Foto: KiHo Wuppertal

Wohl kein Professor der KiHo ist so viel in den Medien zu sehen, hören und lesen gewesen wie Dieter Wieweger. In zahlreichen Interviews hat der Theologe und Archäologe vor allem über seine langjährige Arbeit in Jerusalem berichtet, wo er das Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes leitet. Der habilitierte Theologe ist seit mehr als 30 Jahren als Wissenschaftler im Nahen Osten unterwegs. Kaum jemand kennt die Region mit all ihren Konflikten so gut wie er.

Am 4. Juli hält der Professor, den noch drei Doktortitel und zahlreiche Auszeichnungen schmücken, um 17:15 Uhr seine Abschiedsvorlesung an der KiHo. Sie trägt den Titel „Unter den Kulissen von Jerusalem“ und beschäftigt sich mit seinen archäologischen Forschungen in Nahost. Anschließend predigt Vieweger im Abschlussgottesdienst des Sommersemesters 2024, der an gleicher Stelle stattfindet. Der Gottesdienst wird ab 19 Uhr live per Zoom übertragen.

Professor, Rektor, Institutsleiter

Seit 1993 ist Dieter Vieweger Professor für Altes Testament an der KiHo. Das Amt des Rektors hatte er in den Jahren 1997/98 und 2005/2006 inne. Zudem ist der Theologe und Archäologe Direktor des Biblisch-Archäologischen Instituts der KiHo (BAI) an der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) in Jerusalem und Amman. 2018 wurde ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Zu Viewegers bekanntesten Veröffentlichungen zählen „Geschichte der biblischen Welt“, „Archäologie der biblischen Welt“ und „Streit um das Heilige Land. Was jeder vom israelisch-palästinensischen Konflikt wissen sollte“. Sein meistgelesenes Kinderbuch trägt den Titel „Abenteuer Jerusalem“.

Grabungen im Krisengebiet

Etwa neun Monate im Jahr verbringt der Theologe und Archäologe, der 1958 in Chemnitz geboren wurde, in Jerusalem. Schon seit 1994 leitet er Ausgrabungen in Israel und Jordanien. „Mit unseren Grabungen im Umfeld von Golgotha und im Bereich der südlichen Stadtmauern haben wir so manches sicher geglaubte Weltbild erschüttert – oder besser: zurechtgerückt“, sagt Vieweger im Interview mit der Uni Wuppertal.

Über den Krieg Israels mit der Hamas ist er hochgradig besorgt und „fassungslos“. „Wir gehen jetzt in unbekanntes Gelände, militärisch und politisch. Keiner weiß, wie unsere Welt hier nach diesem Krieg aussieht.“ Dennoch hat Vieweger angekündigt, weiterhin in Jerusalem leben und graben zu wollen.