Designpreis für Wuppertaler Architekturstudenten Vom Bunker zum Wohngebäude
Wuppertal · Burak Ugurlu und Josef Elazzabi, Architekturstudenten an der Bergischen Universität Wuppertal, sind Preisträger des diesjährigen Studierendenwettbewerbs "Concrete Design Competition". Die 26-Jährigen überzeugten mit einem Entwurf für die Verwandlung eines siebengeschossigen Hochbunkers aus dem 2. Weltkrieg in ein Wohngebäude.
"Hauptaugenmerk bei der Konzeptionierung des Bunkers war der Erhalt seiner Identität unter Rücksichtnahme auf den historischen Kontext", erklären Burak Ugurlu und Josef Elazzabi. Um dies zu gewährleisten, werde dem Bunker so wenig Material wie nötig für die Umnutzung entnommen. Folgeschäden bei der Materialentnahme blieben sichtbar und ein vertuschen oder ausbessern sei nicht vorgesehen, "um die Identität des Bunkers beizubehalten und letztendlich seiner Historie ihren Lauf nehmen zu lassen".
Die Wohneinheiten konzipierten die beiden Studenten so, dass von jeder Wohnung Ausblicke auf verschiedenen Höhen in immer andere Himmelsrichtungen möglich sind. "Die Arbeit zeigt den authentischen Umgang mit einem monumentalen historischen Betongebäude und spiegelt eindrücklich das Wettbewerbsthema wider", heißt es in der Jurybegründung.
105 Studierende von 37 deutschen Hochschulen reichten ihre Arbeiten zum diesjährigen Wettbewerbsthema "Metamorphosis" ein. Die Jury vergab drei gleichwertige Preise, dotiert mit je 500 Euro. Die Gewinner-Teams sind außerdem zur internationalen Masterclass mit den Preisträgern aller am Wettbewerb beteiligten Länder im September in Berlin eingeladen worden. Neben dem Team der Bergischen Universität wurden auch Studierende der Hochschule Düsseldorf und der Hochschule Trier prämiert.
Der Concrete Design Competition ist eine Initiative der europäischen Zement- und Betonindustrie, die mit diesem Wettbewerb einen Beitrag zur Förderung innovativer Entwurfskonzepte leisten möchte. Er richtet sich an Studierende der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen, Design und verwandter Disziplinen an den Hochschulen der beteiligten Länder - aktuell sind das neben Deutschland die Niederlande, Belgien, die Türkei und Irland. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre ausgelobt.