Ende einer Wuppertaler Ära Abeler schließt das Uhrenmuseum
Wuppertal · Aus für eine Wuppertaler Institution: Wegen nachlassenden Besucherinteresses gibt die Uhrmacher-Familie Abeler nach mehr als einem halben Jahrhundert schweren Herzens ihr privates Museum auf. Die Ausstellung soll versteigert werden.
Die offizielle Erklärung macht deutlich, wie weh dieser Schritt tut: "Als mein Großvater, Georg Abeler, 1955 auf einer Auktion in Köln die ersten acht Uhren ersteigerte, legte er den Grundstein für das Wuppertaler Uhrenmuseum, das 1958 zum ersten Male der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die ganze Familie folgte dieser Leidenschaft. Insbesondere mein Vater Jürgen Abeler, der maßgeblich am Auf- und Ausbau der Ausstellung beteiligt war", erinnert sich Henrick Abeler.
Und fügt hinzu: "In den vergangenen Jahren war nun aber deutlich zu spüren, dass die Museumswelt eine große Veränderung erfahren hat. Überregionale Werbung, virtuelle Internetseiten, mehrsprachige Audioführungen, besondere Events, barrierefreie Zugänge, Gastronomie hieß die Zukunft, was wir als privat geführtes Museum nicht stemmen konnten. So ging in den vergangen Jahren die Besucherzahl kontinuierlich zurück, was zur Folge hatte, dass wir zum Schluss nur noch samstags für drei Stunden öffneten und Führungen nach Vereinbarung durchführten."
Es habe so viel Liebe und Herzblut an der Sammlung gehangen, dass man sie trotzdem bis heute erhalten habe — wohl wissend, dass ein Ende absehbar sei. Dieser Zeitpunkt ist laut Familie jetzt gekommen: "Schweren Herzens werden wir das Museum zum 10. September endgültig schließen und die gesamte Ausstellung versteigern." Bestärkt sehen sie sich darin durch einen Satz aus dem eigenen Hauskatalog: "Nicht was der Zeit widersteht ist dauerhaft, sondern was sich klugerweise mit ihr ändert."
Die letzte Chance für Wuppertaler, sich die rund 2.000 Ausstellungsstücke auf den 300 Museums-Quadratmetern an der Poststraße anzusehen, besteht dieses Wochenende bei Führungen im Rahmen von "Wuppertal 24 Stunden live". Sie finden am Freitag um 15, 16, 17 und 18 Uhr sowie am Samstag um 10, 11, 12, 13 und 14 Uhr statt. Der Eintritt ist dabei jeweils frei.
Dazu auch die Umfrage (bis 9. September 2016, 11 Uhr): hier klicken!