Einzel-, Groß- und Außenhandel ver.di fordert in Wuppertal zum Streik auf
Wuppertal · Am Freitag (31. Mai 2019) wollen Beschäftigten des Handels auf die schleppenden Tarifverhandlungen im Einzel-, Groß- und Außenhandel aufmerksam machen. Das teilte der ver.di-Bezirk Düssel-Rhein-Wupper am Morgen mit.
Nach einer Streikkundgebung am Döppersberg um 10 Uhr wird es laut ver.di eine Demonstration in Richtung Neumarkt geben um ebenfalls auf die aktuelle Situation beim Konzern Kaufhof (Tarifflucht, Stellenabbau) aufmerksam zu machen.
„Angesichts der Umsatzsteigerungen und Gewinne beider Branchen, sind die bisherigen Angebote beschämend und zeugen nicht von Respekt und Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten“, erklärt ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer.
ver.di ruft Beschäftigte aus verschiedenen Einzel- und Großhandelsunternehmen zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen auf.
ver.di fordert die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge im Handel, damit alle Beschäftigten im Handel nach Tarif entlohnt werden. Denn dies sei der beste Schutz um Dumpinglöhne und schlechtere Arbeitsbedingungen als Geschäftsmodell zu verhindern, erklären die zuständigen Gewerkschaftssekretärin für den Fachbereich Handel im ver.di Bezirk Düssel-Rhein-Wupper.
Die Arbeitgeber im Einzelhandel hatten für die 487.000 sozial-versicherungspflichtig und 205.000 geringfügig Beschäftigten in der ersten Verhandlungsrunde lediglich eine Entgelterhöhung von 1,5 Prozent zum 01. Mai 2019 und weitere 1,0 Prozent zum 01. Mai 2020 angeboten. ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens 163 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Im Groß- und Außenhandel fordert ver.di ebenfalls eine Entgelterhöhung von 6,5 Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr Lohn und Gehalt, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeber hatten für die 289.777 sozialversicherungspflichtig und 45.878 geringfügig Beschäftigten bisher lediglich einen Zweijahresabschluss von 1,8 Prozent im ersten Jahr und weiteren 1,2 Prozent im zweiten Jahr angeboten.
In beiden Branchen liegen die Angebote unterhalb der Preissteigerung und würden damit Reallohnverluste für die Beschäftigten bedeuten. Die sowohl im Einzel-, wie auch im Groß- und Außenhandel geforderte Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge sowie eine Mindestanhebung als soziale Komponente lehnen die Arbeitgeber in beiden Branchen bisher kategorisch ab. Ebenso eine überproportionale Erhöhung der Auszubildendenvergütungen um 100 Euro.