Die Vor- und Nachteile eines jeden Wunsches, Vorschlags oder einer Idee wägen die Schulklassen ordentlich ab. Sie haben bei der „Zukunftsreise 2040“ von „Transformation Wuppertal“ mitgemacht und im künftigen Pina-Bausch-Zentrum überlegt, was die Stadt in 15 Jahren brauchen wird. Der wichtigste Gedanke, der sich durch die Themen zieht, lautet: Wenig bleibt, wie es ist – aber es wird grüner, schöner und günstiger für alle.
Es ist eine wahre Werkstatt für Ideen: Den Vormittag haben die vier Klassen des Berufskollegs Barmen, des Gymnasiums Sedanstraße und des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums genutzt, um ihre Wünsche für Wuppertal zu sortieren. In Gruppen beschäftigten sich die Jugendlichen mit den Themen Stadtgrün, Neue Ökonomie, Energie, Ernährung und Mobilität.
Mittags stellen sie ihre Überlegungen in „Future Pitches“ vor: Innerhalb von vorgegebenen fünf Minuten kommt jedes Gruppenmitglied zu Wort, die Wünsche für eine Transformation im Tal sollen geäußert, aber auch mögliche Nachteile und Herausforderungen benannt werden.
Die Mobilitätsgruppe hofft, dass es in 15 Jahren deutlich mehr ÖPNV und viel weniger Autos gibt sowie Sicherheit für alle, die zu Fuß unterwegs sind. Damit will sie sich an den Oberbürgermeister, den Rat und an Initiativen wenden.
Die Energiegruppe plädiert für Solarenergie. Dort stelle die größte Herausforderung die erste Investition dar – doch danach würde sich diese Energieform sehr schnell rechnen. Zum Thema Ernährung finden die Jugendlichen, dass es Zeit wird, den Konsum auf die Möglichkeiten des Planeten einzustellen. Mehr Gemüse, vertikaler Anbau und Insekten seien wesentlich besser für die Umwelt als beispielsweise die Kuhzucht. Die größte Herausforderung: die Leute zu überzeugen, dabei mitzumachen.
Zum Thema Neue Ökonomie stellen die Jugendlichen einige Ideen vor – mit dem Antrieb, der horrenden Dönerpreise Herr zu werden: eine Wuppertaler Währung, Arbeitsgruppen, um Dinge zu reparieren, und eine Kreislaufwirtschaft wollen sie ins Leben rufen. Außerdem entwickeln sie die Idee eines Brutto-Wuppertal-Produkts anstelle des Brutto-Inlands-Produkts. Und sie werfen die wichtige Frage auf: „Was braucht man wirklich?“ Schließlich hat sich eine Gruppe noch Gedanken zum Stadtgrün gemacht: Sie fordert mehr als 150 Gemeinschaftsgärten und ein begrüntes Schwebebahngerüst.
In ihrer Abschlussmoderation machen Holger Bramsiepe und Klaus Kofler noch einmal Mut: „Je mehr Leute sich eine Zukunft vorstellen können, desto wahrscheinlicher wird sie.“