Neues Produkt It's teatime bei Vorwerk

Wuppertal · Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Der Vorwerk-Konzern musste 2017 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Dafür will er in der Zukunft mit einer Tee-Maschine neue Absatzmärkte erschließen.

Sie entwickelten das neue Teegerät „Temial“: Dr. Sascha Groom (l.) und Björn Rentzsch.

Foto: Vorwerk

Gesellschafter Reiner Strecker wirkte dennoch nicht betrübt bei der alljährlichen Bilanzpressekonferenz. Denn die neun Jahre zuvor war es schließlich teilweise steil bergauf gegangen. Festzustellen ist, dass mit der Einführung der digitalen Thermomix-Generation 2015 die Umsätze explodierten und nun nach dem Rekordjahr 2016 eine Konsolidierungsphase einsetzt. "In Portugal und Spanien ist fast jeder dritte Haushalt damit ausgestattet", konstatierte Strecker, "entsprechend herrscht dort ein gewisser Sättigungsgrad" — im wahrsten Sinne des Wortes ..."

Während der Thermomix dennoch fast 40 Prozent des Umsatzes ausmachte, sorgte das ehemalige Vorwerk-Flagschiff "Kobold" nach einem Zwischenhoch zum zweiten Mal hintereinander für Rückgänge. Vor allem die Zahlen in Deutschland und China sorgten hier zuletzt auch für Unzufriedenheit mit dem operativen Ergebnis. Jafra Cosmetics und vor allem die akf-Finanzierungsgruppe hingegen legten teils kräftig zu.

Vor diesem Hintergrund gilt das Augenmerk der Vorwerk-Führung vor allem der zukünftigen strategischen Entwicklung. "Vor 100 Jahren war Vorwerk führend bei den Elektromotoren für den Grammophon-Antrieb", warf Gesellschafter Rainer Christian Genes dazu einen Blick weit zurück in die Vergangenheit: "Doch als das Radio aufkam, war dieser Bereich plötzlich tot."

Also wanderte der Motor abgewandelt in einen Staubsauger und sorgte dort für eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Flexibel und innovativ will Vorwerk auch weiterhin agieren, dafür investiert man momentan kräftig in die Digitalisierung und technische Entwicklung — sowohl was die ehrgeizigen Bauten in Laaken, als auch was die personelle Ausstattung betrifft.

Eines der Produkte, die es dafür beispielhaft aus einem unternehmensinternen Startup zur Serienreife gebracht hat, ist die neue Tee-Maschine "Temial". Über vier Jahre wurde das neue Gerät mit einem zum Schluss 30-köpfigen Team entwickelt. Sowohl die Menge des Tees, die Temperatur des Wassers, als auch die Länge des Zieh-Vorgangs sind präzise aufeinander abgestimmt, können aber auch per App beliebig variiert werden.

Der "Temial" soll zunächst in Deutschland und in China im Spätsommer auf den Markt kommen. Das Starter-Set wird 599 Euro kosten, ausgeliefert wird es mit Kanne, Schalen, zehn Teesorten - und mit Honig aus Wuppertal ...