"Growling" aus der tiefen Kehle

Wuppertal · Bei "Hopelezz" wird nicht nur gequatscht. Und darum bringt die Wuppertaler Metalcore-Band Ende Februar ihr neues Album "Sent to destroy" heraus. Mit Blick auf eine neue Tour.

Aus Death Metal wurde Metalcore: „Hopelezz“ haben mit dem neuen Sänger Adrian Vorgerd ihren Stil geändert. Wer wissen will, wie sich das anhört, kann die Jungs am 27. Februar im „Underground“ erleben.

Foto: Florian Schmitz

Schlagzeuger und Gründungsmitglied Dominik Gaidel (28) weiß, wie sich die Musik von "Hopelezz" anhört. Wer keinen Metalcore kennt und die schnellen, harten Gitarrenakkorde in Verbindung mit dem energischen Gesang und dem "Growling" genannten Geschrei noch nicht im Ohr hatte, wird mit seiner Beschreibung vielleicht etwas anfangen können: "Wenn man keine Lust hat, die Wohnung aufzuräumen, macht man unsere Musik an und ist zehn Minuten schneller fertig", sagt Gaidel lachend.

Gemeinsam mit den Bandkollegen Dennis Ehlen (33, Gitarre), Adrian Vorgerd (25, Gitarre und Gesang) und Marcel Krüger (25, Bass) hat er in den letzten Wochen und Monaten an einem neuen Album gearbeitet. "Sent to Destroy" erscheint am 26. Februar. Das Release feiern "Hopelezz" einen Tag später mit den befreundeten Bands "Perzonal War" und "Fall of Carthage" aus Siegburg im Wuppertaler "Underground"-Club.

Bereits im letzten Jahr hatten "Hopelezz" ihre EP "The Rising" herausgebracht, dazwischen rund 20 Konzerte gespielt. Ein guter Neustart für die Band, die 2009 gegründet wurde, aber bis auf Dominik Gaidel alle Gründungsmitglieder verloren hat. So gab es ab August 2014 einen Neustart mit Ehlen, Vorgerd und Krüger — und es scheint zu passen. "Bei Hopelezz wird nicht nur gequatscht, wie das manchmal bei anderen Szene-Bands üblich ist, sondern die Dinge werden ernsthaft vorangebracht. Es sind immer alle bei den Proben. So haben wir in kurzer Zeit schon viel erreicht", sagt Marcel Krüger, der als letztes zur Gruppe gestoßen ist.

Geändert hat sich auch der Stil der Band. Vorher war "Hopelezz" bekannt für Death Metal, durch den Input des neuen Sängers Adrian Vorgerd wurden sie zu einer Metalcore-Band. "Ich muss mich schon sehr auf die Gesangstechnik konzentrieren, wenn wir spielen", sagt Vorgerd über das "Growlen", das aus der Kehle hervorgeholt wird, und wie ein Knurren klingt. Vorgerd und Ehlen sind die Songschreiber. "Ich nehme ungern klassische Metal-Themen, sondern schreibe eher gesellschaftskritische Texte", sagt Sänger Vorgerd. Darin geht es um Themen wie Krankheiten oder Abschiede. "Unsere Songs sind vielleicht düster, aber ich bin ein deutlich glücklicherer Mensch als es in meinen Texten rüberkommen mag", sagt Vorgerd lachend. Die Musik, sagt Dennis Ehlen, orientiert sich zwar an Vorbildern, soll daraus aber einen eigenen Stil einer neuen Band entwickeln. Deshalb ist "Sent to Destroy" auch eine Art Debütalbum, obwohl es bereits 2012 eine "Hopelezz"-LP gab.

Aufgenommen wurde das neue Werk im Studio von Martin Buchwalter. 13 Songs — und die Scheibe soll eine Art Bewerbungsschreiben sein, um nach dem Release auf Tour gehen zu können. Einige Konzerte und Festivalauftritte stehen schon fest. "In unserer Szene dauert es, bis man eine große Fanbase hat. Ungefähr drei Alben", sagt Adrian Vorgerd.
Hoffnungslos sind "Hopelezz" aber nicht ...