Kritik an Landesregierung Fridays for Future: Bahnausbau statt Kürzungen

Wuppertal · Fridays for Future Wuppertal kritisiert die geplanten Fahrplankürzungen im nordrhein-westfälischen ÖPNV. Die Kürzungen würden insbesondere abends die Anbindung Wuppertals an andere Großstädte schwächen. Das sei „ein Schlag ins Gesicht für alle Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer“ und schade der Verkehrswende in NRW.

Der Klimastreik im Mai 2024 in Wuppertal.

Foto: Christoph Petersen

„Die Fahrplankürzungen treffen insbesondere Berufspendlerinnen und -pendler und junge Menschen hart. Wer zur Arbeit, Uni oder auch für private Zwecke in eine andere Stadt fahren muss. bekommt das eh schon unzuverlässige Angebot der Bahn nun auch noch gekürzt. Das geht an der Lebensrealität der Menschen vollkommen vorbei. Die Folgen werden noch vollere Bahnen und Straßen sein. Das schadet am Ende allen“, kritisiert Ben Mintert (Fridays for Future Wuppertal).

In der vergangenen Woche wurde bekanntgegeben, welche Linien der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ab 2025 reduzieren bzw. zum Teil ganz streichen will. „So werden gleich mehrere Züge, die Wuppertal mit umliegenden Städten verbinden nicht unwesentlich gekürzt. So soll die S8 am Wochenende nur noch stündlich von Hagen über Wuppertal nach Düsseldorf und Mönchengladbach fahren und die zum Teil jetzt schon stark überlastete Verbindung des RE13 ab Februar nur noch alle zwei Stunden fahren (bisherige Taktung 60 Minuten). Der RE4 soll am Wochenende nachts gar nicht mehr fahren, der RE7 täglich schon ab 21 Uhr nicht mehr“, so FFF.

Bilder: Wuppertaler FFF-Klimastreik im Mai 2024​
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FFF-Klimastreik im Mai 2024

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Foto: Christoph Petersenn/Christoph Petersen

Jonah Näckel: „Um Klimaziele erreichen zu können, brauchen wir mehr und nicht weniger ÖPNV. Durch ein starkes und zuverlässiges Angebot müssen wir Menschen dazu bewegen vom fossil-betriebenen Individualverkehr zu Bus und Bahn zu wechseln und sie nicht durch ein unzuverlässiges und jetzt sogar noch schlechteres Angebot davor abzuschrecken. Die Kürzungen müssen somit auf jeden Fall – trotz Fachkräftemangel – verhindert werden.“

Beim nächsten Klimastreik am 14. Februar 2025 wird Fridays for Future Wuppertal auch für eine „energische deutschlandweite Verkehrswende“ demonstrieren. FFF fordert die Parteien auf, „Klimaschutz an die Spitze ihrer Wahlprogramme zu setzen und nicht wie beispielsweise die CDU in zwei Seiten in ihrem Wahlprogramm mit rückwärtsgewandter Politik abzufertigen.“ Ein Wahlprogramm ohne konsequenten Klimaschutz ignoriere „die Realität und die Sicherheit und den Wohlstand kommender Generationen.

Zoe Klein: „Wir erwarten von der Landesregierung, dass sie dem Personalmangel entschlossen entgegentritt, anstatt das Angebot immer weiter verfallen zu lassen. Dazu braucht es eine landesweite Einstellungsoffensive und bessere Arbeitsbedingungen für die Angestellten im ÖPNV. Das Deutschlandticket hat ein großes Momentum für die Verkehrswende in Deutschland gebracht, die Landesregierung muss dafür kämpfen, das Angebot auszuweiten, anstatt Kürzungen einfach hinzunehmen.“