Am 22. Dezember in der Auferstehungskirche Besondere Feierstunde: Für die Liebe, die bleibt
Weihnachten kann für Trauernde besonders schmerzhaft sein. Die Gemeinde Elberfeld-Nord lädt sie für Sonntag (22. Dezember 2024) zu einer besonderen Feierstunde in die Auferstehungskirche (Bergischer Ring 31) ein.
Weihnachten als fröhliches Familienfest, Zeit der Besinnlichkeit, Freude und Entspannung kann Ängste wecken. In ihren Trauergruppen erlebt Anja Schmidt-Ott immer wieder, dass die Teilnehmenden diese Feiertage besonders fürchten, weil sie mit vielen Erinnerungen verbunden sind und die Abwesenheit des verstorbenen Angehörigen besonders spürbar wird. „Viele wünschen sich, dass ihr Schmerz gesehen wird und sie damit nicht allein sind“, sagt die selbstständige Trauerbegleiterin und ehrenamtliche Hospizhelferin.
Um den Einstieg in die herausfordernde Weihnachtszeit etwas zu erleichtern, organisiert Anja Schmidt-Ott mit Mitgliedern des "Gottesdienst Anders"-Teams der Gemeinde Elberfeld-Nord in diesem Jahr erstmals eine besondere Feierstunde in der Auferstehungskirche. Unter dem Motto „Für die Liebe, die bleibt“ lädt sie alle ein, die in der Weihnachtszeit jemanden vermissen oder betrauern. „Unabhängig davon, ob der Verlust erst kürzlich erfahren wurde oder schon Jahre zurückliegt, ist jede und jeder willkommen“, betont sie.
Die Veranstaltung ist konfessionsübergreifend. „Damit richtet sie sich auch an Menschen, die vielleicht gerade mit Gott hadern, nicht gläubig sind oder einfach nur einen Ort der Ruhe und des Gedenkens suchen.“
Trost und Kraft für die Feiertage
Ähnliche Feiern gibt es laut Anja Schmidt-Ott bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter dem Namen „Weihnachten ohne dich“. Meist erreichen sie viele Menschen, die sich in der Weihnachtszeit Trost und Gemeinschaft wünschen. Das erhofft sich die Trauerbegleiterin auch von dieser Veranstaltung. Mit Lesungen, Musik und kleinen Ritualen möchte sie einen Rahmen für die Trauer wie auch die bleibende Verbundenheit mit den Verstorbenen schaffen.
„In der Gemeinschaft miteinander soll spürbar werden: Ich bin nicht allein mit meinem Schmerz und meinen Gedanken. Es geht darum, die Liebe zu feiern, die bleibt – trotz allem“, erklärt Anja Schmidt-Ott. Am Ende der Feierstunde, die Kraft für die Weihnachtstage geben soll, erhalten die Teilnehmenden eine kleine Tüte mit „hilfreichen Gaben und Ideen für die kommenden Feiertage“.
Die Feiertage gut planen
Einige Ideen hat die ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hospizdienstes „Die Pusteblume“ bereits in ihren Trauergruppen mit den Teilnehmenden besprochen. „Sich nur auf das Schöne zu konzentrieren und abzulenken, fühlt sich für viele an, als würde man die Verstorbenen verdrängen“, weiß sie.
Es könne aber helfen, der Trauer bewusst Raum zu geben und sich zu erlauben, die Tage so zu gestalten, wie es sich richtig anfühle - und sie gut zu planen. Etwa mit Spaziergängen, Treffen mit Freunden oder kleinen Auszeiten der Ruhe und Stille. „Und wenn zwischendurch ein Moment der Freude oder des Lächelns auftaucht, ist das in Ordnung. Oft sind es genau diese kleinen Augenblicke, die Kraft geben und beides miteinander verbinden: das Schwere und das Schöne.“