Streunerkatzen Freilebende Katzen machen große Probleme
Wuppertal · Meist sind es Nachkommen von nicht kastrierten Freigänger-Katzen oder von ausgesetzten Hauskatzen, die verwilderte Grundstücke oder leere Fabrikgelände bevölkern. Schätzungsweise zwei Millionen freilebender Katzen bereiten in deutschen Städten und Gemeinden zunehmend Probleme. Mag es auf den ersten Blick wie ein schönes Leben für eine Katze aussehen, es ist es in aller Regel nicht. Denn viele dieser Katzen sind unterernährt, dadurch krank und nicht selten verletzt. Und das Problem wird immer größer, denn jedes Katzenpaar bekommt zweimal im Jahr Nachwuchs. In zehn Jahren summieren sich die Kinder und Kindeskinder auf 80 Millionen!
Immer wissen, wo die Katze steckt
So manche Hauskatze kehrt nicht von einem Streifzug zurück, obwohl sie über einen hervorragenden Orientierungssinn verfügt. Vielleicht wurde sie verletzt, hat sich erschreckt und irgendwo versteckt. Dann ist die Gefahr groß, dass sie verwildert und das harte Leben einer Straßenkatze führen muss mit allen negativen Folgen. Mit einem speziellen GPS-Tracker für Katzen ausgestattet, wissen die Besitzer immer, wo sich die Katze gerade aufhält und können sie im Fall des Falles nach Hause zurückholen. Das kleinste GPS-Gerät der Welt ist mit einem drahtlosen Ortungssystem versehen, das die Position der Katze selbst grenzüberschreitend anzeigt. Den gleichen GPS-Tracker gibt es auch für Hunde, die bei einem Spaziergang weggelaufen sind und nicht nach Hause zurückkommen.
Mit Kastrationsaktionen gegen das Katzenelend
Jede Katze, die nicht nach Hause zurückkehrt und nicht kastriert ist, vergrößert das Katzenelend. Tierschutzvereine versuchen der Flut an freilebenden Katzen durch Kastrationsaktionen zu begegnen. Sie fangen freilebende Katzen ein, lassen sie auf Kosten des Vereins kastrieren und setzen sie, wenn immer möglich an ihrem bisherigen Aufenthaltsort wieder aus. Freiwillige Helfer versorgen diese Katzen meist weiter mit Futter und achten auf ihren Gesundheitszustand. Junge Kitten versucht man im Tierheim an den Menschen zu gewöhnen und später in ein gutes Zuhause zu vermitteln. Manchmal gelingt das auch bei bereits älteren Tieren. Aber Katzen, die eine Weile auf sich selbst gestellt waren, sind sehr scheu und lassen sich meist gar nicht mehr anfassen. Für sie werden Plätze auf Bauernhöfen oder in Reitställen gesucht, wo sich die Tiere frei bewegen können und doch unter menschlicher Aufsicht stehen. Das alles bedeutet für die Tierschutzvereine einen enormen finanziellen und personellen Aufwand, der nicht nötig wäre, würden durchweg alle Freigänger-Katzen kastriert. Mit entsprechenden Verordnungen versuchen immer mehr Gemeinden, Katzenhalter zur Kastration und Registrierung ihrer Tiere zu verpflichten. Eine bundesweite Kastrationspflicht gibt es noch nicht. Das Tierschutzgesetz wurde aber mit einer sogenannten Verordnungsermächtigung ergänzt, die es den Ländern ermöglicht, eine Kastrationspflicht einzuführen.
Freiheit der Katzen macht krank
Tatsächlich leiden streunende Katzen wegen der schweren Lebensbedingungen und Mangelernährung häufig an Krankheiten wie Katzenseuche oder Katzenschnupfen. Entgegen der landläufigen Meinung können sich heutige Katzen nämlich nicht mehr selbst ernähren, weil sie eben keine guten Mäusefänger mehr sind. Die geschwächten Tiere sind ideale Wirte für Parasiten und sie stecken sich leichter mit den typischen Viruserkrankungen an. Darin besteht auch die größte Gefahr für Freigänger-Katzen mit einem festen Zuhause: Sie stecken sich bei den freilebenden Katzen an und tragen die Krankheiten weiter!