Die grundsätzliche Kritik bleibt dennoch. „Die Einführung einer Bezahlkarte als Kontroll- und Diskriminierungsmaßnahme für Geflüchtete stellt eine Verletzung der Menschenrechte dar. Wir möchten die Stadtverordneten erneut daran erinnern, dass Menschenrechte unverhandelbar sind, und bitten sie deshalb, gegen die Bezahlkarte zu stimmen“, heißt es in einer Erklärung.
Die bundesweite Kritik an der Bezahlkarte sei „vielfältig“, denn sie weise „zahlreiche Mängel“ auf: „Die Bezahlkarte ist ausgrenzend und entrechtend und verhindert, dass Geflüchtete an der Gesellschaft teilhaben können. Sie können in vielen Geschäften nicht damit bezahlen, da die Bezahlkarte dort nicht akzeptiert wird. Es handelt sich nämlich nicht um eine Girokarte, sondern um eine Debitkarte, die für Händlerinnen und Händlern zusätzliche Kosten verursacht.“
Zudem seien „für viele Dinge Bargeld oder Überweisungen erforderlich, zum Beispiel für günstigere Online-Einkäufe, Einkäufe auf Flohmärkten und in Sozialkaufhäusern, für Kopiergeld in der Schule, für Schulausflüge und vieles mehr. Von den vielfältigen Problemen beim Datenschutz ganz zu schweigen.“
Und weiter: „Neben den offensichtlichen menschenrechtsverletzenden und moralischen Gründen spricht auch aus bürokratischer Sicht vieles gegen die Bezahlkarte. In der ohnehin überlasteten Verwaltung entsteht ein bürokratischer Mehraufwand, der zusätzliche Kosten verursacht. Dies alles für den einzigen ,Nutzen‘, Menschen zu diskriminieren und zu schikanieren. „Es kann nicht sein, dass Kürzungen bei vielen sozialen Projekten in Wuppertal im Raum stehen, gleichzeitig aber Geld für die Einführung der diskriminierenden Bezahlkarte da ist.“
Auch die katholische und die evangelische Kirche sowie die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Wuppertal haben sich gegen die Einführung der Bezahlkarte ausgesprochen.