"Das wäre in Düsseldorf nicht passiert"

Reinhold Grevenrath ist beinamputiert und wollte in seinem E-Rollstuhl mit dem Bus von Cronenberg nach Elberfeld. Doch der WSW-Busfahrer verweigerte ihm den Transport.

Offenbar war ein Missverständnis schuld daran, dass Reinhold Grevenrath die Buslinie 625 nicht nutzen durfte.

Foto: Manfred Bube

"In dem Moment hab ich mich einfach nur ohnmächtig gefühlt. Vor Wut und vor Enttäuschung", so Reinhold Grevenrath im Gespräch mit der Rundschau. Der beidseitig beinamputierte 58-jährige Düsseldorfer, der während einer Reha-Maßnahme für mehrere Wochen im städtischen Altenheim in Cronenberg lebte, wollte zum Ende des Aufenthalts in Wuppertal einen Abstecher nach Elberfeld machen. Mit der Buslinie 625. Doch als er am Freitag, 27. April, gegen 13.30 Uhr zur geöffneten Fahrertür rollte, erlebte er eine böse Überraschung: "Mit dem Elektro-Rollstuhl nehme ich Sie nicht mit", zitiert er den Busfahrer, der ihn einfach stehen ließ. Und fügt hinzu: "In Düsseldorf wäre das nicht passiert."

Es hätte auch in Wuppertal nicht passieren dürfen. Sagt auf Nachfrage der Rundschau Rainer Friedrich, Sprecher der Wuppertaler Stadtwerke: "Es gibt die Dienstanweisung, keine Elektro-Scooter in unseren Bussen zu befördern. Weil diese, laut einem Gutachten des Verbundes der Verkehrsunternehmen von 2014, aufgrund mangelnder Standsicherheit bei normaler Beförderung eine Gefährdung für die übrigen Passagiere darstellen. Das trifft aber nicht auf E-Rollstühle zu, solange sie ein Gesamtgewicht von 350 Kilo nicht überschreiten." Rainer Friedrich: "Hier lag wohl ein Missverständnis des Fahrers vor, für das wir uns nur entschuldigen können."

Damit sich das nicht wiederholt, wollen die Stadtwerke jetzt und mit Nachdruck alle ihre Busfahrer nochmals über den Unterschied zwischen Elektro-Scooter und E-Rollstuhl informieren.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)