Adolf-Vorwerk-Park Neue „Perle“ im Europäischen Gartennetzwerk

Wuppertal · Der Adolf-Vorwerk-Park ist als fünfter Wuppertaler Park Mitglied im Europäischen Netzwerk (EGHN) geworden. Nach der Hardt mit dem Botanischen Garten, dem Zoo, dem Skulpturenpark Waldfrieden und den Barmer Anlagen drückt allein die große Zahl die überregionale Bedeutung von „Wuppertals grünen Anlagen“ im Kreis von rund 200 Gärten in allen Teilen Europas die Qualität aus.

Gärtner Martin Röder setzt die letzte Schraube an der EGHN-Plakette an.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Dass sich neben der Adolf-Vorwerk-Park-Stiftung, Tony Cragg und dem privaten, schon 1864 gegründeten Barmer Verschönerungsverein derart engagiert haben, ist ein Wert an sich und spricht für das über 100 Jahre währende vorbildliche bürgerschaftliche Engagement. Oberbürgermeister Professor Dr. Uwe Schneidewind sprach bei der Übergabe der EGHN-Plakette von einem „besonderen Zeichen“ und „großer Außenwirkung“ für die Stadt, die von Zeitungsleserinnen und -lesern vor einigen Jahren zur grünsten Großstadt Deutschlands gewählt wurde.

Die Aufnahme von Wuppertaler Gärten in das EGHN verdankt die Stadt der Initiative von Dirk Fischer, der für den Förderverein Historische Parkanlagen Roswitha Arnold vom Landschaftsverband Rheinland mit den zahlreichen Parks bekannt machte und sie überzeugte, das Europäische Netz nach Osten zu erweitern.

Arnold sprach denn auch im Vorwerkpark von einer „Perle der Gartenkunst“ und erinnerte sich an den guten Ratschlag von Petra Engelen, sich auf die Barmer Südhöhen und weit des Toelleturms zu begeben: „Hier prägen Parks und Gärten die bergische Landschaft und bieten sich als wunderbare Rückzugs- und Erholungsorte an. Alle Wuppertaler Parks leisten einen Brückenschlag zur langen europäischen Gartentradition. Sie schaffen Beziehungen zur Bevölkerung und haben vor ihrer Aufnahme in das EGHN Qualitäts- und Pflegeansprüche erfüllt.“

Durch seine Öffentlichkeitsarbeit leistet die Organisation technische Hilfe, dass viele Menschen die großartigen Parks finden und genießen. Wuppertal befindet sich außerdem an der „Straßen der Gartenkunst an Rhein und Maas“ und wirkt durch ehrenamtliche Gartenbesitzer an der „offenen Gartenpforte“ mit.

Oberbürgermeister Schneidewind rief in Erinnerung, dass die Familie Vorwerk ihren Privatgarten, den Adolf Vorwerk 1907 mit einem besonderen Charakter in einem Steinbruch anlegen ließ, 2003 offiziell für die Öffentlichkeit geöffnet hatte. Nach Max Jörg Vorwerks Tod formierte sich die Stiftung neu und begann, den vor allem durch Rhododendron-Pflanzen bundesweit bekannten Park zu rekultivieren. Der Laubengang ist saniert und der ehemalige Badeteich der Familie Vorwerk wartet auf seine Sanierung.

Wertvolles Naturerbe im Naturpark Bergisches Land bewahren und weiterentwickeln (v.li.)_ Peter Cöllen, Dirk Fischer, Martin Röder, Michael Vorwerk, Annette Berendes, Marieluise Vorwerk, Roswitha Arnold, OB Uwe Schneidewind. Der Blick reicht bis nach Schwelm.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Seit einigen Jahren kümmert sich Martin Röder als „Alleinunterhalter“ um den Park und hat längst seine Handschrift hinterlassen: „Es gibt keine Ecke und kein Detail, bei dem Röder nicht Hand angelegt hat. Zahlreiche alte Rhododendron-Sträucher wurden zurückgeschnitten und erstrahlen in neuem Glanz,“ ist der allgemeine Besuchertenor.

Schneidewind empfindet die EGHN-Auszeichnung als „Steilvorlage für die geplante Bundesgartenschau 2031“, obwohl lediglich der Zoo zum Gartenschaugelände gehören soll. Die anderen Parks sollen ins Rahmenprogramm eingefügt werden. Die EGHN-Auszeichnung nutzten OB Schneidewind und Roswitha Arnold zu einem Appell an die Besucherinnen und Besucher aller Parks, sich in der Natur angemessen zu verhalten, keine Pflanzen auszureißen, nichts zu zerstören, keinen Haus- und Gewerbemüll abzuladen und Abfälle mit nach Hause zu nehmen oder die Abfallbehälter zu nutzen.