Ausstellung in Wuppertal Dietrich Bonhoeffer – ein geradliniger Protestant

Wuppertal · Er gehörte der Bekennenden Kirche an, beteiligte sich an Umsturzplänen gegen Hitler und wurde dafür von den Nazis gehängt. Aus Anlass seines 80. Todestages am 9. April laden die Hochschul- und Landeskirchenbibliothek Wuppertal, die KiHo Wuppertal und das Ausstellungsprojekt „Gelebte Reformation“ des evangelischen Kirchenkreises zu einer Ausstellung ein.

Dietrich Bonhoeffer mit Konfirmanden am 21. März 1932 in Friedrichsbrunn.

Foto: Bundesarchiv/Wikimedia

Wie kaum ein anderer steht Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) für geradlinige Protestanten, die es wagen, ihren Glauben mutig zu bekennen – auch gegen die Mächtigen ihrer Zeit. Der Pastor sah, wie die Nazis immer schlimmer gegen Juden vorgingen – und konnte dazu nicht schweigen. Glaube, Theologie und Leben gehörten für ihn untrennbar zusammen. Für Bonhoeffer war schon früh klar, dass der christliche Glaube nicht mit der Ideologie der Nationalsozialisten zusammenpasste.

Seine Überzeugung führte den Theologen in den christlichen Widerstand. Mit nur 39 Jahren wurde er kurz vor Kriegsende 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg gehängt. Zu seinem 80. Todestag am 9. April zeigt das Ausstellungprojekt „Gelebte Reformation“ des Evangelischen Kirchenkreises Wuppertal gemeinsam mit der Kirchlichen Hochschule Wuppertal (KiHo) die Ausstellung „Dietrich Bonhoeffer. Sein Leben. Sein Werk. Und seine Beziehung zu Wuppertal“ in der Hochschul- und Landeskirchenbibliothek Wuppertal.

Im Foyer der Bibliothek wird das Leben und Werk des evangelischen Theologen anhand von Plakaten präsentiert, die der Evangelische Presseverband Bayern entworfen hat. Die Ausstellung informiert über das Leben und Werk Bonhoeffers und enthält zahlreiche Zitate, Fotografien und Texte. Neben 17 Plakaten bietet die sie einen multimedialen Zugang: Über QR-Codes können die Nutzer im Internet weitere Informationen abrufen – darunter Ton- und Videodokumente.

Einladung zur Wiedereröffnung der KiHo

Über das Leben und Werk Bonhoeffers, der als einer der wichtigsten Vertreter des christlichen Widerstandes im Nationalsozialismus gilt, ist viel geforscht und veröffentlicht worden. Ob er jemals persönlich in Wuppertal war, ist nicht belegt. Gleichwohl sei er in vielfacher Hinsicht mit der Stadt verbunden, erklärt Bibiliothekarin Elke Claussen.

Die Bonhoeffer-Stele in Wuppertal.

Foto: KiHo

Im Foyer der Bibliothek wird das Leben und Werk des evangelischen Theologen anhand von Plakaten präsentiert, die der Evangelische Presseverband Bayern entworfen hat. Die Ausstellung informiert über das Leben und Werk Bonhoeffers und enthält zahlreiche Zitate, Fotografien und Texte. Neben 17 Plakaten bietet die sie einen multimedialen Zugang: Über QR-Codes können die Nutzer im Internet weitere Informationen abrufen – darunter Ton- und Videodokumente.

So war Bonhoeffer einer der prominentesten Vertreter der Bekennenden Kirche, die 1934 mit der Barmer Theologischen Erklärung ihren Protest gegen die Gleichschaltungspolitik der Nationalsozialisten öffentlich zum Ausdruck brachte. Bei der Wiedereröffnung der KiHo Wuppertal sollte Bonhoeffer eine tragende Rolle spielen.

„Schon im Juni 1945 vereinbarte das Kuratorium der Hochschule, Bonhoeffer als Dozenten zu gewinnen – noch nicht wissend, dass der Theologe wenige Wochen zuvor im Konzentrationslager Flossenbürg wegen seiner Beteiligung an Umsturzplänen gegen Hitler gehängt worden war“, so Elke Claussen.

Bonhoeffer-Denkmal in Wuppertal

Heute stehe das „wahrscheinlich weltweit größte Denkmal Bonhoeffers“ in Wuppertal, betont sie. 2005 wurde es auf der Hardt neben dem Gelände der Justizvollzugsschule installiert – gemeinsam mit einem Denkmal für Josef Neuberger, dem ehemaligen NRW-Justizminister, das heute in Ronsdorf auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt steht.

Die Bonhoeffer-Steele wurde vor wenigen Wochen auf den Vorplatz des Ausweichgeländes für das Johannes-Rau-Gymnasium platziert. Diese Beziehungen Bonhoeffers werden in der Ausstellung auf weiteren Plakaten gezeigt.