16. Waldjugendspiele in Wuppertal Warum das Reh nicht die Frau vom Hirsch ist
Wuppertal · Die städtische Forstabteilung veranstaltet vom 20. bis 24. September 2021 mit Unterstützung der Station Natur und Umwelt und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald die 16. Wuppertaler Waldjugendspiele.
In diesem Jahr nehmen 28 Schulklassen aus 17 Schulen mit insgesamt 665 Grundschulkindern teil. Auf einem Parcours, der auf dem Freiluft-Unterrichtsplatz der Station Natur und Umwelt startet und durch den „Schreiners Busch“ bis ins Gelpetal führt, sollen sie die Vielfalt des Waldes erfahren. Hierbei lernen die Kinder spannende Dinge rund um das Thema Wald und Natur. Zum Beispiel, dass das Reh nicht die Frau des Hirsches ist, warum man niemals Tannenzapfen am Waldboden finden kann und wie sich verschiedene Baumarten unterscheiden lassen.
Während sich die Kleinen in erster Linie mit Fragen zum Wald befassen sollen, musste sich die städtische Forstabteilung vorab vor allem damit auseinandersetzen, wie die Waldjugendspiele trotz Corona stattfinden können. Hierfür wurde ein eigenes Hygienekonzept entwickelt. „Hilfreich war hier natürlich, dass die Veranstaltung draußen stattfindet und genügend Platz vorhanden ist, um die nötigen Abstände einzuhalten“, erklärt Jan Frieg, Förster im Wuppertaler Süden, der die Waldjugendspiele mit Kolleginnen und Kollegen vorbereitet hat.
Eine weitere Herausforderung stellte die aktuelle Situation im Wald dar. „Aufgrund der vielen durch Trockenheit abgestorbenen Bäume sind wir eigentlich aktuell gezwungen, alle Kräfte auf die Abarbeitung dieser Waldkrise zu lenken. Eine Ausnahme bilden die Waldjugendspiele, denn Umweltbildung hat gerade in einer Großstadt eine immense Bedeutung und auch für die Mitarbeitenden ist es wichtig auch mal einen positiven Termin wahrnehmen zu können“, so Sebastian Rabe (Abteilungsleiter Forsten).
Mit wetterfester Kleidung werden die Viertklässlerinnen und -klässler anhand eines Fragebogens auf einer Strecke von drei Kilometern Aufgaben rund um die Themen Wald und Natur lösen. Angeleitet werden sie dabei von den städtischen Förstern Jan Frieg und Christian Buschmann sowie Forstwirtinnen und Forstwirten sowie den Auszubildenden der Forstabteilung. Von den Kindern werden zur Bewältigung der Aufgaben Beobachtungsgabe und Kreativität, aber auch Geschicklichkeit und Ausdauer gefordert.
Das Ressort Grünflächen und Forsten ergänzt hiermit sein Angebot in praktischer Umwelterziehung an der Station Natur und Umwelt. Im Parcours geht es beispielsweise um Orientierung im Wald, das Absägen von Baumscheiben, um Waldgeräusche und Waldtiere sowie natürlich „Fichtenzapfenzielwerfen“. Ein „Pfadfinderlager“ bildet mit anschaulichen Tierpräparaten und einem Lagerfeuer auf dem Gelände der Station Natur und Umwelt einen stimmungsvollen Rahmen.
Die Aufgaben und Übungen auf der Wegstrecke sollen die Kinder dazu anleiten, eigene Erfahrungen und Beobachtungen in der Natur zu machen. Die Kinder lernen auch, dass Abfälle wieder mitgenommen werden müssen, da sie nicht in die Natur gehören und für Wildtiere eine Gefahr darstellen können.
Die Waldjugendspiele sollen weder einen Wettkampf darstellen, noch handelt es sich um reine Wissensabfrage. Stattdessen geht es darum, in einer Gruppe zusammenzuarbeiten und Natur gemeinsam zu erleben. Auf diese Art soll der Wald mit seinen Besonderheiten den Kindern nähergebracht werden, denn nur was man kennt, kann man auch schätzen.