Festwoche für 100 Jahre Diakonie „Wir sind ein Teil von Wuppertal“

Wuppertal · Die Wuppertaler Diakonie, bei der über 2.000 Menschen arbeiten und 500 Ehrenamtliche aktiv sind, feiert mit zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen ihr Jubiläum. Während einer Festwoche, die morgen beginnt und bis zum 20. August dauert, gibt es viele Diakonie-Facetten live zu erleben.

Diakonie-Direktorin Sabine Federmann (Mitte) zusammen mit Geschäftsführerin Cornelia Maria-Schott und Geschäftsführer Thomas Bartsch. 

Foto: Diakonie Wuppertal/Bettina Osswald

Die Diakonie, die sich selbst als der soziale Arm der evangelischen Kirche versteht, ist in Wuppertal mit ihrem Engagement bereits seit rund 300 Jahren aktiv – und seit nun 100 Jahren ist sie eine „echte“ institutionalisierte Einrichtung.

Diakoniedirektorin Sabine Federmann fasst das Spektrum ihres Hauses kurz und bündig so zusammen: „Wir machen fast alles.“ Genauso ist das auch gemeint: Kindertagesstätten, Jugend- und Familienarbeit, Schuldnerberatung, Sozialkaufhäuser, offener Ganztag in Schulen, Migrationsdienste, Wohnungslosenbetreuung, Hilfe für demente Menschen, Sterbebegleitung, Fluthilfe (die immer noch läuft) sowie der bedeutende Sektor der gesamten Altenhilfe und, und, und – die Diakonie erreicht in Wuppertal eine Zahl von Menschen im großen fünfstelligen Bereich.

Cornelia Maria-Schott, Geschäftsführerin der Diakonie, sagt dazu: „Es gibt eine riesige Nachfrage nach all unseren Angeboten. Die Gesellschaft erfordert das.“ Und Geschäftsführer Thomas Bartsch ergänzt: „Wir sind ein Teil von Wuppertal. Die Diakonie ist ganz aktiv dabei, diese Stadt mitzugestalten.“

Wie sie das tut und was sie dabei tut, zeigen viele Veranstaltungen der morgen startenden Festwoche – hier ein paar Beispiele: Es gibt am 14. August eine Fluthilfe-Aktion, bei der auch Virtual-Reality-Brillen zum Einsatz kommen (City-Kirche, 9 bis 13 Uhr), am 15. August einen Tag des offenen Unterrichts in der hochmodernen Diakonie-Pflegeakademie an der Konsumstraße 18 (10 bis 14 Uhr) oder am 16. August einen Info-Aktionsstand zum Thema „Was kann man sich vom Bürgergeld noch leisten?“ (City-Kirche, 11 bis 14 Uhr).

Außerdem wird am 15. August um 17 Uhr in der City-Kirche das Demenz-Theaterstück „Der alte König in seinem Exil“ gezeigt – und am 16. August gibt es ebenfalls in der City-Kirche ab 16 Uhr eine offene Diskussionsrunde zu einer sich fast täglich stellenden Frage: Wie geht man mit bettelnden Menschen um?

Weil Soziales aber auch stets eine politische Dimension hat, bezieht die Diakonie aktuell klar Stellung: Dass die Bundesregierung plant, die Betreuung und Förderung unter 25-jähriger Arbeitsloser vom Jobcenter zur Agentur für Arbeit zu verlagern, lehnt die Diakonie – wie viele andere (lokale) Sozialträger – rigoros ab. Geschäftsführer Thomas Bartsch: „Das bedeutet den Verlust regionalen Sachverstandes, regionaler Erfahrung und regionaler Nähe sowie den Verlust zahlloser individuell zugeschnittener Hilfsmaßnahmen.“