Zuhause für Kohlmeisen

Wenn man in der Vogelsangstraße wohnt, dann hat man vielleicht einen Vogel. Ich habe zwei, und demnächst noch mehr. In gut zwölf Metern Höhe hat sich auf meinem Nord-Ost-Balkon ein Kohlmeisenpärchen eingerichtet.

Seit etwa zehn Tagen kümmert man sich mit vollem Einsatz um die Aufzucht der Brut. Parus major (zoologischer Gattungsname der Kohlmeise) nimmt sich dafür etwa drei Wochen Zeit. Täglich über etwa 15 Stunden geht es hier zu wie auf dem Düsseldorfer Flughafen. Überwiegend kann ich die Anlieferung von Regenwürmern beobachten. Am 12. Mai konnte ich aus etwa 1,30 Meter Entfernung mein entscheidendes Foto machen. Das Männchen, gut zu erkennen an der weißen geschlossenen seitlichen Kopfzeichnung, machte eine kurze Arbeitspause und schaute zu mir herab. Das Eis ist jetzt gebrochen und das Vogelpaar begegnet mir mit einer gewissen Vertrautheit. Nach dem Ausflug der Jungvögel hoffe ich auf weitere andere Gäste...

Ludger Spellerberg, Vogelsangstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)