BDA-Stellungnahme zur BUGA „Das muss uns unsere Stadt wert sein!“
Wuppertal · Der BDA (Bund Deutscher Architektinnen und Architekten) Wuppertal, der Mitglied im Verein der Freunde und Förderer der Bundesgartenschau 2031 ist, hat sich in die Diskussion über Sinn und Zweck der Veranstaltung eingeschaltet. Der Wortlaut.
„Wuppertal steht vor der Herausforderung, mit zunehmend angespannter Finanzlage die Zukunft zu gestalten. Das ist nicht neu - und immer wieder hat die Stadtgemeinschaft gezeigt, dass auch in solchen Zeiten mit viel Engagement und der Hilfe von öffentlichen Fördergeldern Ziele erreicht werden können: Junior Uni, Nordbahntrasse, die Projekte der Regionale 2006, Utopiastadt und noch einige mehr!
Die BUGA ist eines dieser Zukunftsprojekte. Die Wuppertalerinnen und Wuppertaler haben für dieses Vorhaben (wenn auch sehr knapp) positiv abgestimmt, der Rat unserer Stadt hat die Umsetzung beschlossen. Hieraus erwächst die Verantwortung, sich gemeinsam und umsichtig für die Machbarkeit einzusetzen.
Die BUGA 2031 gGmbH hat die Arbeit aufgenommen und mit der Konkretisierung der Machbarkeitsstudie 2024 aufgezeigt, wie sie sich dieser Verantwortung stellt: Neben den Kernarealen werden in die Methodik der Organisation die in Wuppertal existierenden Co-Areale und BUGA+ Objekte integriert. Die Eingriffe in die Natur wurden überprüft und reduziert. Unter Beibehaltung der Gesamtqualität wurden die BUGA-Flächen reduziert und damit die Steigerung des Baukostenindex kompensiert.
Für die Ausarbeitung des Mobilitätskonzeptes wurden nachhaltige Prämissen für die weiteren Planungsschritte festgelegt. Es wurden unterschiedliche Szenarien für die Finanzierung aufgezeigt, welche ausdrücklich Anpassungen an die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahren ermöglichen. Dieser aktuelle Zwischenstand wurde seitens der Geschäftsführerin der BUGA 2031 gGmbH Susanne Brambora-Schulz und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diversen Foren und städtischen Ausschüssen ausführlich erläutert.
In diesen steht die gesamte Entscheidungskompetenz unserer Stadt zur Verfügung: Die gewählten Fraktionen, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, der Stadtkämmerer, die Beigeordneten, die Wirtschaftsförderung und sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner; so auch in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Wirtschaft, Arbeit und Nachhaltigkeit sowie für Stadtentwicklung und Bauen am 31. Oktober 2024. Hier werden Belange unserer Stadt inhaltlich erörtert und - wenn notwendig - auch korrigierende Maßnahmen initiiert.
Leider hat die CDU-Fraktion einen anderen Weg als die Diskussion im Ausschuss gewählt. Nach Aussage einiger Vertreter der CDU haben diese jüngst mit ihren öffentlichen Auftritten zur BUGA ,bewusst provozieren' wollen. Dann, nach heftigem Gegenwind - auch aus den eigenen Reihen - versuchen im Nachhinein die Sprecher der CDU-Fraktion ihre umstrittene Pressemitteilung zur BUGA als ,im Ton nicht mehr ganz ausgereift' verharmlosend zu relativieren. Sie ordnen ihre befremdende Vorgehensweise jedoch ausdrücklich als ,demokratischen Dialog' ein.
Nein, demokratischer Dialog findet im inhaltlichen Diskurs statt, beispielsweise in den Ausschüssen, nicht mit unabgestimmten öffentlichen Provokationen. Die Folgen von ausuferndem Populismus sollten wir doch mittlerweile n den letzten Jahren zur Kenntnis genommen haben. Engagierte Ziele werden nicht mit Verunsicherung und Zwietracht erreicht!
Der ehemalige Oberbürgermeister Jung hat seine Parteifreunde für die Vorkommnisse in der letzten Woche mit einem offenen Brief gerügt. Diese bemerkenswert deutlichen Worte und das außerordentliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, der BUGA gGmbH sowie zahlreichen Vertretungen, wie beispielsweise des Vereins der ,Freunde und Förderer der Bundesgartenschau Wuppertal 2031' lassen uns als BDA Wuppertal weiterhin hoffen, dass wir auf die sicherlich noch offenen Fragen zur BUGA+ gute Antworten finden - gemeinsam und nicht gestört durch den erbitterten Kampf polarisierender Lager. Das muss uns unsere Stadt wert sein!
Der Vorstand des BDA Wuppertal
Holger Erke (1. Vorsitzender), Volker Hofmann (2.Vorsitzender), Holger Hoffmann, Marina Kirrkamm, Michael Müller, Markus Rathke, Alexander Rocho, Roland Treiber."