Leserbrief „Stehende Autos oder leise fließender Verkehr?“
Betr.: Diskussion über Ausbau der L419
Wenn man die Leserbriefe durchliest, die auf den Ausbau geschrieben wurde, fällt mir immer auf, es schreibt keiner der Pendler. Diese sind doch diejenigen, die morgens am Überflieger oder abends an der Blombachtalbrücke stehen. Auch ich stand jahrelang in solchen Staus und habe mich über die Verkehrsführung geärgert und 10 bis 20 Minuten dort gestanden. Was ist denn für die Anwohner besser? Stehende Autos vor dem Haus oder ein leiser fließender Verkehr?
In Brasilien wäre der Wald in fünf Minuten weg. Aber warum will die Regierung (zuständig das Land NRW, Anm. der Red.) keine Tunnellösung? Das ist für wohl zu teuer, aber andere Städte haben wunderschöne Tunnel, um den Verkehr unterirdisch zu leiten. Würde auch die Zufahrt von der Erbschlöer Straße erleichtern.
Auch die Anmerkung über Klimawandel, Meereshochwasser usw.: Heute noch gelesen, dass wir in 100 Jahren bei minus 30 Grad befinden würden. Und was ist mit der Mobilitätswende? Auch ich habe fast zwei Jahre versucht, mit Bus und Bahn nach Remscheid zur Arbeitsstelle zu fahren. Wenn man Gleitzeit hat, kommt es nicht auf 20 bis 30 Minuten an, bin dann aber doch aufs Auto umgestiegen. Mit dem ÖPNV ging es gar nicht mehr. Auch wenn man pünktlich zur Arbeitsstelle kommen muss, sieht es anders aus.
Aber anscheinend ist das kein Argument für den Ausbau. Wenn man in Rente ist oder hat einen kurzen Weg zur Arbeitsstelle, kann man sich da nicht hineinversetzen. Schade um die Kurzsicht.
Uwe Plachetka
● Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
● Zu den Rundschau-Leserbriefen: hier klicken!
● Allgemeine Hinweise zur Veröffentlichung: hier klicken!