Leserbrief „Was passiert im Kriegs- oder Krisenfall?“

Wuppertal · Betr.: Verbrenner-Aus

 Symbolbild.

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Foto: Christoph Petersen

Im Zuge der Diskussion um das „Verbrenner-Aus“ und die damit verbundene Umstellung auf Elektrofahrzeuge werden viele positive Aspekte hervorgehoben. Ein entscheidender Punkt bleibt jedoch weitgehend unbeachtet: Wie soll die Versorgung und Einsatzfähigkeit von Fahrzeugen der Polizei, Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW), Rettungsdiensten und der Bundeswehr im Katastrophen- oder Krisenfall sichergestellt werden?

Diese spezialisierten Einsatzfahrzeuge sind unverzichtbar für den Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung. Ihre Einsätze sind oft nicht planbar und erfordern höchste Flexibilität und Zuverlässigkeit, insbesondere in Extremsituationen wie Naturkatastrophen oder im Kriegsfall. Elektrofahrzeuge, so effizient sie auch sein mögen, stoßen hier an klare Grenzen. Die Herausforderungen, die sich aus begrenzter Reichweite und langen Ladezeiten der Batterien ergeben, sind gravierend. Besonders kritisch wird dies bei langen Verfolgungsfahrten der Polizei oder bei mehrstündigen Einsätzen von Feuerwehr und Rettungsdiensten.

Feuerwehren und das THW sind zudem auf dieselbetriebene Generatoren angewiesen, um Pumpen, Drehleitern, Beleuchtung und andere essenzielle Ausrüstungen zu betreiben. Bisher können Elektroalternativen die notwendige Zuverlässigkeit und Leistung nicht gewährleisten. Und was passiert im Kriegs- oder Krisenfall mit der Bundeswehr? Ihre Einsatzfahrzeuge und schweren Maschinen müssen mobil und einsatzbereit bleiben – unabhängig von der Verfügbarkeit einer Ladeinfrastruktur.

Die entscheidende Frage, die in der Debatte um das Verbrenner-Aus bisher kaum beleuchtet wurde, lautet: Woher sollen diese für die Daseinsvorsorge und den Katastrophenschutz unverzichtbaren Fahrzeuge künftig kommen, wenn die Automobilindustrie keine Verbrennungsmotoren mehr produziert oder zulässt? Die Sicherheit und Funktionsfähigkeit unserer Einsatzkräfte darf nicht gefährdet werden, indem diese Fragen unbeantwortet bleiben.

Ich hoffe daher, dass sich die Politik und Industrie dringend mit diesen Problematiken auseinandersetzen und klare Lösungen präsentieren, bevor ein endgültiger Ausstieg aus der Produktion von Verbrennungsmotoren beschlossen wird.

Marc Hanke

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