es ist sicherlich für eine Stadt wie Wuppertal wichtig, sich großen Herausforderungen zu stellen und neue Projekte anzustoßen und zu begleiten. Ich möchte dafür beispielhaft, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit, das Pina-Bausch-Zentrum, Circular Valley, Utopiastadt, das (gescheiterte) Seilbahnprojekt Küllenhahn, die Bundesgartenschau nennen.

Allerdings sollten die täglichen, profanen Aufgaben einer Stadtverwaltung dabei nicht zu kurz kommen. Ich dachte bisher, die Funktion einer Stadtverwaltung beinhaltet auch einen Dienstleistungsbereich für die Bürger einer Stadt. Diesem Anspruch wird unsere Verwaltung jedoch nicht gerecht.

Anbei übersende ich Ihnen den Inhalt einer E-Mail, welche ich heute (9. Januar 2023) vom Bauaktenarchiv der Stadt Wuppertal erhalten habe. Darin ist zu entnehmen, dass das Bauaktenarchiv bis zum 28. Februar 2023 seine Tätigkeit eingestellt hat.

Dies ist, vorsichtig formuliert, ein untragbarer Zustand. Architekten, Sachverständige und Bürger sind auf eine funktionierende Verwaltung (hier das Bauaktenarchiv) angewiesen. Meine Kunden erzählen mir von Wartezeiten von bis zu acht Monaten bis zur Einsichtnahme im Archiv.

Haben Sie, Herr Oberbürgermeister, schon einmal acht Monate auf ein Gutachten gewartet? Haben Sie schon einmal acht Monate auf die Einsicht in eine Baugenehmigung gewartet, damit ihre finanzierende Bank ihnen eine Finanzierungsbestätigung für den Kauf einer Eigentumswohnung ausstellen kann? Hat der Verkäufer so lange auf Sie gewartet?

Es wird höchste Zeit, dass Sie sich als oberster Dienstherr unserer Stadtverwaltung um die Dinge kümmern, die eine Stadt am Laufen halten. Das sind aber die kleinen Dinge und nicht die großen.

Ich fordere Sie daher auf, sich endlich um eine funktionierende Verwaltung zu kümmern und oben genannten Zustand umgehend zu beseitigen!

Nebenbei gefragt: Wieso wird im Impressum der Wuppertal-App immer noch Herr Andreas Mucke als Oberbürgermeister genannt? Sollte ich diese Mail besser an Herrn Mucke senden?

Gereon Leuz, Sachverständigenbüro

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