Leserbrief Kann die Verwaltung das überhaupt?

Betr.: BUGA-Diskussion

Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de

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Ein Aspekt der BUGA-Bewerbung wurde meines Erachtens bisher in der Diskussion zu wenig betrachtet: die Leistungsfähigkeit der Wuppertaler Verwaltung. Wenn man auf die vergangenen Jahre zurückblickt, lässt das nichts Gutes erwarten.

Die Umgestaltung des Karlsplatzes (“Steinwüste“, wird nicht von der Bevölkerung angenommen), Umgestaltung des Berliner Platzes (“Exerzierplatz“, wird auch nicht von der Bevölkerung angenommen), der „Burger-Bunker“ am Alten Markt (Begründung: Einrichtung einer öffentlichen Toilette durch den Investor), die Umgestaltung des Döppersbergs (massive Überschreitung der geplanten Kosten, nach kurzer Zeit Probleme mit dem für die Verkleidung der Mauer benutzten Belag), ganz aktuell die Verschiebung der Umgestaltung des Werth wegen Fehlern im Vergabeverfahren – all dies gibt berechtigten Anlass zu der Vermutung, dass in der Wuppertaler Verwaltung die personellen und sonstigen Ressourcen fehlen, ein Projekt wie eine BUGA erfolgreich zu stemmen.

Dazu soll noch, offensichtlich passend zur BUGA, bis 2030 die Erneuerung der Elberfelder Innenstadt erfolgen. Allein das bindet schon Ressourcen in erheblichem Umfang.

Die Umgestaltung des Döppersbergs ist übrigens auch noch in anderer Hinsicht ein warnendes Beispiel. Den Kritikern des seinerzeit geplanten „Investorenkubus“ wurde gesagt, es sei ja gar nicht klar, ob der käme. Nun, er kam bekanntlich – in Gestalt des noch größeren Primark-Gebäudes. Soviel zur Belastbarkeit entsprechender Aussagen.

Insofern sollten sich alle, die von einer – sicher sinnvolleren – „BUGA-Plus“ träumen, klarmachen: Wer in ein Bewerbungsverfahren mit einer BUGA Vohwinkel inklusive Seilbahn und Hängebrücke geht, kommt nicht – überspitzt formuliert – anschließend mit einer BUGA Beyenburg mit Tretbootfahren auf dem Stausee und einer Sommerrodelbahn und Radwegen wieder heraus.

Dr. Michael Grobel