Wuppertaler Schauspiel Einen modernen Klassiker ...

Wuppertal · ... hat sich das aus bühnenbegeisterten Menschen aller Altersstufen bestehende Theater der Generationen unter dem Dach des Wuppertaler Schauspiels in dieser Spielzeit vorgenommen.

Showdown im Sanatorium: Anstaltsleiterin Dr. Mathilde von Zahnd (Petra Moll) greift in „Die Physiker“ im Theater der Generationen zu Sounds von „ABBA“ nach der Weltherrschaft.

Foto: Anna Schwartz

Friedrich Dürrenmatts schwarze Komödie „Die Physiker“ vom Anfang der 60er Jahre hatte jetzt unter der Leitung von Regisseurin Charlotte Arndt Premiere im soeben zehn Jahre alt gewordenen Theater am Engelsgarten.

Die straffe, etwa 75-minütige Inszenierung bleibt weitgehend werktreu à la Kammerspiel, setzt aber – und das macht Spaß – in der Mitte, bei der Ausstattung des Sanatoriums-Wachpersonals und zum musikalischen „The winner takes it all“-Playback-Schluss bewusst zeitgemäß-moderne Akzente.

Die Geschichte um den keineswegs verrückten Physiker Möbius, der die „Weltformel“ entwickelt hat, und sich in eine Anstalt einweisen ließ, damit seine Forschungen nicht in falsche Hände geraten (was natürlich doch passiert), war seinerzeit Atombomben-aktuell. Und ist es heute unverändert. Spione sind im Auftrag von Regierungen keineswegs an der Rettung der Welt interessiert, und die wahren Verrückten sind die, von denen man es zuerst nicht angenommen hätte...

Aus dem 15-köpfigen, sehr engagiert agierenden Ensemble heben sich vor allem Felix Lehnigk als angeblicher Isaac Newton, Petra Moll als Sanatoriums-Leiterin Dr. Mathilde von Zahnd sowie in einer ganz kurzen Sequenz Leander Diedam als Möbius-Sohn deutlich ab.