Von der Heydt-Museum Anselm Kiefer – monumental

Wuppertal · Das darf man durchaus einen Kunst-Coup nennen: Dank der Stiftung von Renate und Eberhard Robke hat das Von der Heydt-Museum jetzt ein drei mal vier Meter großes Bild des deutschen Malers Anselm Kiefer.

Eberhard Robke (re.) und Roland Mönig vor Anselm Kiefers Werk „Anselm hic fuit“.

Foto: Simone Bahrmann

Der 1945 in Donaueschingen geborene Anselm Kiefer zählt zu den weltweit bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Bisher besaß das Von der Heydt-Museum keine seiner Arbeiten. Das monumentale Bild, in dem sowohl Blattgold, starke Farbverkrustungen und noch nicht zu Ende gedeutete Schriftzüge Kiefers verarbeitet sind, stammt aus der zwölfteiligen Werkgruppe „Anselm hic fuit“ (= „Anselm war hier“) aus den Jahren 2015 bis 2023. Die gesamte Werkgruppe, und somit auch das Wuppertaler Bild, zeigt magische Fluss- und Uferszenen vom Rhein, der, so Museumsdirektor Roland Mönig, dem Künstler schon seit dessen Jugend viel bedeutet habe.

Nach Wuppertal kam das Werk durch den Wuppertaler Stifter Eberhard Robke, der mit der Renate und Eberhard Robke-Stiftung seit 20 Jahren schon außergewöhnliche zeitgenössische Kunst für das Museum am Turmhof erwirbt.

Robke stieß im August in der Salzburger Galerie von Thaddaeus Ropac eher zufällig auf „Anselm hic fuit“, bei dessen Anblick ihn „ein Blitz getroffen“ habe, wie er selbst begeistert berichtet. Was folgte, waren schnelle und zielgerichtete Verhandlungen: Galerist Ropac und Anselm Kiefer selbst seien, so Robke, sehr erfreut gewesen, dass das Bild nach Deutschland gehen solle – „und dann auch noch ins Von der Heydt-Museum!“

Zwar war das Werk schon für Interessenten aus den USA vorgemerkt, doch dort gelang es nicht, die erforderliche Kaufsumme, über deren Höhe Stillschweigen herrscht, rechtzeitig zu realisieren. In Wuppertal allerdings schon...

Museumsdirektor Roland Mönig spricht von „einem sehr besonderen Moment“, was den Erwerb und die Präsentation des Bildes im ersten Obergeschoss bei den „Klassikern der Sammlung“ angeht. Dass „Anselm hic fuit“ nun bereits dort hängt und für alle Museumsgäste sichtbar ist, freut auch Eberhard Robke, der sagt: „Das Werk für das Von der Heydt-Museum zu sichern, war uns als Stiftung ein besonderes Anliegen.“