Finanzlage bei Wuppertaler Bühnen FDP: „Kösters Vorgehen inakzeptabel“

Wuppertaler Rundschau · Die Wuppertaler FDP-Ratsfraktion kritisiert Kulturausschussvorsitzenden Dr. Rolf Köster in Sachen der städtischen Bühnen „aufs Schärfste“. Dabei geht es um die finanzielle Lage der Wuppertaler Bühnen und ein mögliches Defizit von rund 750.000 Euro.

Das Theater am Engelsgarten.

Foto: Julian Rasmus Grüter

„Mit Entsetzen habe ich den groß aufgemachten Artikel zur „im Sommer drohenden Insolvenz der Städtischen Bühnen“ gelesen“, so Ingrid Pfeiffer, kulturpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion und Mitglied des Aufsichtsrates der Wuppertaler Bühnen. „Schon vor Wochen hat Oberbürgermeister Andreas Mucke als Vorsitzender des Aufsichtsrates die Mitglieder über Probleme bei den Bühnen informiert und um äußerste Diskretion gebeten. Alle Mitglieder haben sich an die Vertraulichkeit gehalten, bis offenbar auf CDU-Mann Dr. Rolf Köster, der diese problematische Situation der Bühnen anscheinend nutzt, um seine persönliche Profilierung in Partei und Politik zu stärken.“

Die Liberalen befürchten „durch Kösters medialen Vorstoß großen Schaden für die Bühnen und eine erhebliche Verunsicherung bei deren Mitarbeitern“. Pfeiffer: „Gerade in einer Situation, in der wir eine Nachfolge für Frau Jones in der Leitung unseres sehr guten Sinfonieorchesters suchen und in der alle Sparten endlich wieder in Ruhe und mit Erfolg arbeiten können, ist der Gang an die Öffentlichkeit mit einer solchen Botschaft völlig fehl am Platze und zum Schaden des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Ein solches Vorgehen stellt meines Erachtens einen eindeutigen Verstoß gegen die Verschwiegenheitspflicht dar.“ Laut Gesellschaftsvertrag der Wuppertaler Bühnen würden öffentliche Erklärung ausschließlich durch den Aufsichtsratsvorsitzenden abgegeben.

Ziel muss es nach Ansicht der FDP sein, „die vorbehaltlose Aufklärung des Sachverhalts im Sinne der Bühnen voranzutreiben und alles möglich zu machen, was den Fortbestand der Bühnen dauerhaft sichert“. Pfeiffer: „Statt konstruktiver Mitarbeit an der Lösung des Problems führt Köster nicht sachdienliche Pressegespräche und gibt Interna aus dem Aufsichtsrat an die Öffentlichkeit preis. Auf dieser Basis sehe ich keine Möglichkeit mehr der vertrauensvollen Zusammenarbeit im Aufsichtsrat. Köster kann der Wuppertaler Kultur meines Erachtens am meisten dienen, wenn er sein Aufsichtsratsmandat und den Vorsitz im Kulturausschuss niederlegt.“