Zukünftiges Pina-Bausch-Zentrum „Ein Meilenstein für Wuppertal“

Wuppertal/New York · Jetzt ist es offiziell: Das Architekturbüro Diller Scofidio + Renfro aus New York wird das Pina-Bausch-Zentrum bauen. Das ist das Ergebnis des sogenannten „europäischen Verhandlungsverfahrens“, mit dem der Stadtrat die Verwaltung beauftragt hatte. Jetzt können die Aufträge erteilen werden und die konkrete Planung starten.

So wird das zukünftige Pina-Bausch-Zentrum im und am Schauspielhaus aussehen: Der Siegerentwurf des New Yorker Architekturbüros Diller Scofidio + Renfro wird nun gebaut.

Foto: Diller Scofidio+ Renfro LLC, New York

Das Büro Diller Scofidio + Renfro, das weltweit führend in Sachen Kulturbauten ist, hatte bereits im Sommer den internationalen Planungswettbewerb unter dem Jury-Vorsitz der Stuttgarter Architektin Jórunn Ragnarsdóttir mit Platz 1 von dreien für sich entschieden.

Liz Diller vom Siegerbüro aus New York war zur Pressekonferenz am Montag zugeschaltet. Sie beschrieb das Konzept dessen, was in Zukunft an der Kluse entstehen wird, als Verbindung des klassischen Schauspielhauses mit einem zukunftsfähigen, von offenen Glasfronten geprägten und auf den Vorplatz ragenden Baukörper. Durch diese Glasflächen werden beispielsweise Proben der Pina-Bausch-Compagnie sichtbar sein.

Im Inneren soll es sowohl multifunktionale Areale für verschiedenste Arten von Ereignissen als auch eine Gastronomie geben, in der sich Künstler und Publikum an mehr als 350 Tagen im Jahr begegnen können. Außenflächen für Tanzvorstellungen an der Wupper (sowie auf beziehungsweise über dem Fluss) sind ebenfalls fester Bestandteil des zukünftigen Pina-Bausch-Zentrums. Außerdem soll sich die Bundesallee vor dem Schauspielhaus positiv verändern – bewusst geöffnet zur Stadt, deutlich fußgängerfreundlicher sowie mit zahlreichen Bäumen. Der Soppsche Pavillon am Rand des Areals ist als Adresse für das Archiv der Pina-Bausch-Foundation im Blick.

Unterstützt wird das New Yorker Büro übrigens in Sachen Objekt- und Innenraumplanung sowie Gestaltung der Freianlagen von zwei Architekturbüros aus München und Aachen.

Liz Diller betonte bei der Pressekonferenz, das zukünftige Pina-Bausch-Zentrum werde „ein Haus für die beiden Persönlichkeiten Pina Bausch und Boris Charmatz“ werden, „ein Haus für den konstanten Wechsel des zeitgenössischen Tanzes“.

Kulturdezernent Matthias Nocke betonte, man werde „in der Terminschiene bleiben“ sowie den Kostenrahmen jetzt zügig bearbeiten. Fest steht: Es gibt Förderzusagen in Höhe von 52,5 Millionen Euro von Bund und Land.

Mirja Montag, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements (GMW), als Bauherrin: „Wir werden dieses fantastische Gebäude bauen. Und wir stellen noch in diesem Jahr die Weichen.“ Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sprach von „einem Meilenstein für Wuppertal“.