Das „kapitale Hauptwerk“, wie es Museumsdirektor Roland Mönig nennt, das ein anonymer Mäzen für über vier Millionen Euro ersteigert hat, kann nun in der zweiten Etage betrachtet werden: Präsentiert wird es an einer Solo-Wand – begleitet von einem Briefauszug Else Lasker-Schülers an Herwarth Walden aus dem Jahr 1912, als das Gemälde entstand: Die Dichterin beschreibt „ihr“ Bild mit expressiven, begeisterten Worten.
Auch im Raum: Zwei Holzschnitte und eine Zeichnung von Karl Schmidt-Rottluff. Letztere stammt aus der Expressionismus-Zeitschrift „Der Sturm“ und zeigt Else Lasker-Schüler. In der selben Vitrine: Die Else-Zeichnung „Imre trägt die goldene Schlange“ aus einer von der Dichterin handkolorierten Ausgabe des Buches „Theben“, das Lasker-Schüler um 1923 geschrieben und gemalt hat.
Damit nicht genug: Gegenüber dem großen Schmidt-Rottluff-Gemälde hängt Jankel Adlers hochformatiges „Bildnis Else Lasker-Schüler“ aus der Mitte der 20er Jahre, das schon lange zur museumseigenen Sammlung gehört. Roland Mönig: „Es gibt keine perfekteren Gegenüber“.