Kulturausschuss Tanztheater: „Das muss man aufklären!“

Wuppertal · Das Thema Tanztheater sorgte im Kulturausschuss für eine anderthalbstündige, leidenschaftliche Debatte. Antworten auf für viele Ausschussmitglieder und Zuschauer entscheidende Fragen gab es nicht.

Kulturdezernent Matthias Nocke.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Das muss man doch aufklären!“ So die entrüstete Forderung von Bernhard Sander (Linke), der nochmals sämtliche Vorwürfe und Ungereimtheiten des aktuell vom Landesarbeitsgericht bearbeiteten Themas Revue passieren ließ. Für Sander steht die lückenlose Aufklärung im Vordergrund, erst dann könne es eine funktionierende Heilung der entstandenen Wunden geben.

Für den monatelang nicht informierten Tanztheater-Beirat machte dessen Vorsitzende Ursula Schulz (SPD) vehement deutlich: „Wir wussten von nichts. Als wir eingebunden wurden, war die Kuh schon nicht mehr auf dem Eis, sie war längst ins Eis eingebrochen.“ Für Rumoren im Saal sorgte außerdem Ursula Schulz’ Erinnerung, sie habe seinerzeit (in Begleitung von Stadtdirektor Slawig und Kulturdezernent Nocke) dem Bausch-Ensemble die Nachricht von der fristlosen Kündigung Adolphe Binders „überbringen müssen, da sich die beiden Herren dem emotional nicht gewachsen fühlten“.

Für die FDP formulierte Ingrid Pfeiffer die Zukunftsforderung nach „unbedingter Transparenz“ gegenüber der Politik bei allen Besetzungen hoch angesiedelter (künstlerischer) Stellen – und sich dabei eventuell abzeichnenden Konflikten. Das unterstrich Ausschussvorsitzender Rolf Köster (CDU) mit dem Wunsch nach einem „neuen, qualitätsgeprüften Kommunikationssystem“, das zwischen Stadtspitze und Politik etabliert werden müsse.

Kulturdezernent Matthias Nocke, der im Zusammenhang mit dem Binder-Konflikt „unbeholfene Rettungsversuche“ einräumte, hielt gegen den Gegenwind: „Ich springe nicht jeden Tag über ein neues Stöckchen.“ Zum seit etwa einem Monat im Raum stehenden Thema, wer nun den Ex-PR-Berater Ulrich Bieger damit beauftragt hat, Informationen an die Presse zu transportieren, sagte Nocke: „Das ist und bleibt die Frage.“ Er selbst sei es jedenfalls nicht gewesen.

Im Vordergrund für alle Beteiligten stehe nun, so Nocke, das Problem eines „geklärten juristischen Verhältnisses, aber eines ungeklärten Beschäftigungsverhältnisses mit Adolphe Binder zu lösen“.