Kommentar zur geplanten zentralen Touristeninformation am Döppersberg Standort nicht in Frage stellen!

Wuppertal · Es war nur ein Nebensatz in der jüngsten Sitzung der Döppersberg-Kommission. Aber einer der aufhorchen ließ: Ungefragt teilte Stadtkämmerer Johannes Slawig mit, dass zurzeit noch nicht sichergestellt sei, ob das Wuppertaler Stadtmarketing die zukünftige Miete für den ihm zugedachten Info-Pavillon gegenüber dem Schwebebahnhof zahlen könne.

Rundschau-Redaktionsleiter Roderich Trapp.

Foto: Bettina Osswald

Falls nicht, so Slawig, gebe es aber "Dritte", die am Pavillon interessiert seien...

Zur Klarstellung: Hier reden wir über nichts weniger als den Standort für die zentrale Wuppertaler Touristeninformation, die aktuell sehr provisorisch in einem kleinen Ladenlokal am Kirchplatz untergebracht ist. Nur eine Übergangslösung, denn im Zuge der Döppersberg-Planungen galt als ausgemacht, dass die Anlaufstelle für Wuppertal-Besucher in einem Neubau unmittelbar vor der Geschäftsbrücke am Rand des geplanten Wupperparks Ost angesiedelt werden soll.

Das ist quasi der geborene, angestammte — früher stand die Touristeninformation auch am Döppersberg-Busbahnhof — und auch unter den neuen Bedingungen absolut logische Platz für dieses Besucherzentrum. Jetzt ein Fragezeichen dahinter zu machen, halte ich für abenteuerlich. Der Döppersberg soll doch das Eingangstor zur City werden. Und wo will man alle, die durch dieses Tor kommen, denn abfangen und informieren, wenn nicht hier? Wir wissen doch ganz genau, dass Wuppertal in allen seinen Facetten keine Stadt ist, die sich Gästen quasi auf den ersten Blick zu Füßen legt. Wuppertal besticht vielmehr auf den zweiten Blick — umso mehr müssen wir Besucher zu genau diesem zweiten Blick ermuntern. Und dafür braucht es schnelle Infos und Anregungen am besten gleich nachdem man die ersten Schritte Richtung City gemacht hat.

Das gilt natürlich umso mehr, wenn sich das gesamte Döppersberg-Ensemble (hoffentlich) inklusive Outlet gefunden hat. Es ist erklärtes Ziel der Stadtentwicklung, Kunden dieses Outlets in die Stadt zu locken. Dabei spielt der Standort des Wuppertal-Marketings mit der Touristeninfo in Sichtweite der Shopping-Angebote eine entscheidende Rolle. Diese Chance zu verschenken wäre ein schlechter Stadtwerbungs-Scherz.

Die Wuppertal Marketing GmbH hat zwar insgesamt 27 Gesellschafter, die Stadt selbst ist dabei mit mehr als 30 Prozent Anteil aber immer noch Herr des Geschehens, dem Aufsichtsrat steht Oberbürgermeister Andreas Mucke vor. Deshalb muss die Stadt auch schlicht und ergreifend dafür sorgen, dass die Marketing-Gesellschaft in die Lage versetzt wird, die Miete für ihren neuen Standort aufzubringen, der ja nicht unkalkulierbar vom Himmel fällt, sondern ebenfalls von der Stadt gebaut wird. Wenn nicht mal diese Räder ineinandergreifen und am Ende hier ein Discounter oder der x-te Drogeriemarkt einzieht, dann gute Nacht Wuppertal!