Kommentar zur Zukunfts des Vorwerkparks Hundebesitzer auch mit ins Boot!
Wuppertal · Den Vorwerkpark auf den Barmer Südhöhen unweit des Toelleturmes haben schon viele schätzen gelernt. Fast 100 Gäste verzeichnete zu Pfingsten beispielsweise eine Führung durch Expertin Annette Berendes unter dem Motto "Park des Monats".
Wenige Tage später platzte die Ankündigung in die Medienlandschaft, dass der Vorwerkpark geschlossen werden müsse. Aber so weit ist es noch nicht — und kommt es hoffentlich nie. Der Park ist Privatbesitz, wurde von der Familie Vorwerk in eine Stiftung eingebracht, um ihn für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ziel ist, die Parkpflege aus den Zinsen zu finanzieren, die das Stiftungskapital bringt. Zinsen gibt es aber praktisch nicht mehr. Darunter leiden viele Stiftungen.
Ein Ausweg ist die Flucht in riskante Bankgeschäfte, die der traditionell risikoarmen Geldanlage widersprechen. Nun wünscht die Familie Vorwerk sich Unterstützung durch die Stadt, ihre Unternehmen und Bürger. Allein die normale Parkpflege ist nicht zu bezahlen. Ganz zu schweigen von Investitionen in die Sicherheit und den dauerhaften Erhalt.
Damit geht es der Adolf-Vorwerk-Park-Stiftung wie anderen Parkbesitzern auch — beispielsweise dem Barmer und Ronsdorfer Verschönerungsverein. Auch sie sind von bürgerschaftlicher Hilfe, Mitgliedsbeiträgen und Spenden abhängig, wenn sie ihre Anlagen weiter der Öffentlichkeit rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung stellen wollen.
"Wuppertals grüne Anlagen" gehören überwiegend der Stadt. Von der Hardt einmal abgesehen, mangelt es aber zunehmend an Parkpflege, weil die Stadt im zuständigen Ressort angesichts der Haushaltssanierung besonders viel Personal eingespart hat. Im Mirker Hain, auf dem Nützenberg und bei der Wolkenburgtreppe am Klophaus-Park engagieren sich bürgerschaftliche Vereine, allen voran der Förderverein Historische Parkanlagen und der Bürgerverein Uellendahl.
Ich bin bei einer Führung durch den Vorwerkpark gefragt worden: "Wer besucht diesen Park?" Auf alle Parks übertragen stellte ich fest: "Vor allem Menschen, die ihre Hunde laufen lassen." Ich appelliere an die regelmäßigen Nutzer, ob mit oder ohne Vierbeiner, die Parkbesitzer und Parkpfleger finanziell zu unterstützen! Sonst steht tatsächlich bald irgendwo an einem Parkeingang: "Aus Sicherheitsgründen geschlossen".
Auf die Wuppertaler kommt eine große Herausforderung zu, wenn die "grünste Großstadt Deutschlands" auch auf Qualität setzt. Vor allem, wenn die Mitglieder im "Europäischen Gartennetzwerk" Besucher an die Wupper locken. Wie werden sie empfangen und begleitet? Welchen Eindruck bekommen sie — und was nehmen sie als Botschaft mit nach Hause?