Vorwerk-Park fehlt Geld — was nun?

Wuppertal · Er ist eine der schönsten historischen Garten- und Landschaftsanlagen in Deutschland — der Vorwerk-Park im direkten Umfeld des Toelleturms. Jahrzehntelang war das Areal, das der Familie Vorwerk gehört, für die Öffentlichkeit verschlossen.

Eine seltene Wuppertaler Idylle: Unterhalb des ehemaligen Steinbruchs wurde im Vorwerk-Park ein Fischteich angelegt, der von farbenprächtigen Rhododendren eingerahmt wird.

Foto: Klaus-Günther Conrads

2001 öffneten sich die Parktore. Jetzt gibt es Sicherheits- und Geldprobleme.

Hinter dem Gelände, das durch wilde Romantik und bedeutende Rhododendron-Pflanzungen besticht, steht die Adolf-Vorwerk-Park-Stiftung. Ihre Zinsen soll(t)en die Unterhaltung des Areals sichern. Inzwischen aber liegen die Zinsen nahezu bei null Prozent, so dass jede Ausgabe das Stiftungskapital schmälert. Weil nach über 20 Jahren und einigen Baumabbrüchen jetzt behutsame Pflegearbeiten notwendig sind, stehen die Verantwortlichen vor einem Dilemma: Es existieren, da der Eintritt in den Park kostenlos ist und es keine Mitgliedseinnahmen gibt, keine Einkünfte, aus denen Gartenarbeiten finanziert werden können.

Der Park-Stiftung, in der Isabel Schweitzer die Interessen der Familie Vorwerk wahrt, stehen jährlich 20.000 Euro zur Verfügung. Allein die jährliche Pflege kostet allerdings 60.000 Euro. Die gesamte, auf 15 Jahre geschätzte Sanierung (Laubengang mit Stützmauer, Aussichtsplateau, Steinbruch, Teiche, Grotte, Mauern, Wege, WC-Haus) schlägt mit einem hohen sechsstelligen Betrag zu Buche, für den externe Hilfe unverzichtbar ist.

Zur Senkung von Kosten soll eine Partnerschaft mit dem Barmer Verschönerungsverein (BVV), dem die benachbarten Barmer Anlagen gehören, beitragen: Dort will man mit finanzieller Stiftungsbeteiligung Personal aufstocken und Maschinen mitnutzen. "Die Verhandlungen laufen", bestätigt Peter Prange, in Personalunion BVV-Vorsitzender und Mitglied im Stiftungskuratorium, dem auch Oberbürgermeister Andreas Mucke angehört.

Muss der Vorwerk-Park geschlossen werden? Ja — wenn die Sicherheit für Besucher nicht mehr gegeben ist — etwa durch sturzgefährdete Bäume und unsicheres Mauerwerk. Stiftungsvorstand Annette Berendes: "Sollte das nötige Geld eingeworben werden können, denken wir, dass die Parkschließung in absehbarer Zeit keine Option ist. Möglicherweise müssen mittelfristig Teile des Parks geschlossen werden, was heute ja bereits im Bereich des Steinbruchs, einem ehemaligen Rundweg, der Fall ist."

Kann die Stadt einspringen? Nein. Da es sich um einen Privatpark handelt, sind der Stadt juristisch die Hände gebunden: Sie darf aus haushaltsrechtlichen Gründen keine weiteren freiwilligen Leistungen übernehmen. Ein Blick nach vorn: Alle Akteure engagieren sich ehrenamtlich und versuchen, den Vorwerk-Park auf Dauer für die Bürger zu erhalten. Aus der Familie Vorwerk und von der Stadtsparkasse gibt es positive Hilfssignale ...