Der ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Der ungarische Freddie und ein Naidoo-Schützling
Wuppertal / Stockholm · Nun gab es die ersten so genannten "Press Meet & Greet", das sind kleinere Pressekonferenzen, noch nicht so überfüllt mit Pressevertretern aus ganz Europa. Das wird sich spätestens nächste Woche ändern, denn erfahrungsgemäß kommen die meisten Journalisten an dem Wochenende vor dem Finale.
Aus diesem Grund kann ich diese "Meet & Greet"-Veranstaltungen besonders genießen, weil der eine oder andere Künstler sich auch noch Zeit nehmen kann — sei es für ein Gespräch oder ein Foto zusammen mit mir., Obwohl — eigentlich müsste ich doch Fotos die ganzen zwei Wochen "together" bekommen, denn nicht umsonst heißt doch das Motto auch "Come together" (smile). Hier ein paar Fotos von drei Künstlern bei dieser kleinen PR aus dem ersten Semifinale, die Montag ihre Probe gehabt haben.
Einen dicken Kuss aus Armenien von Iveta Mukuchyan, die mit ihrem Song "LoveWave" antreten wird. Iveta wurde 1986 in Yerevan geboren und ist nicht nur Sängerin, sondern auch Model. 1992 zog sie mit ihrer Familie nach Deutschland, 2009 wieder nach Armenien, um dort am Staatlichen Konservatorium Jazz-Gesang zu studieren. Doch sie hatte auch viele Auftritte in Deutschland, so war sie z.B. 2012 bei "The Voice of Germany" und sang in den so genannten "Blind Auditions" Loreens "Euphoria". Hier war Xavier Naidoo von ihr begeistert und wurde ihr Coach. In der ersten Liveshow musste sie sich aber leider knapp geschlagen geben. Aber wie man sieht: Es gibt noch viele Chancen im Leben und das ist dieses Jahr beim ESC.
Zurück nach drei Jahren Abwesenheit beim ESC ist auch dieses Jahr wieder Kroatien dabei, das von der blonden Nina Kraljic mit dem Song "Lighthouse" vertreten wird. Da sag‘ ich mal "Dobar Dan". Ich freue mich über die Rückkehr dieses Landes. Musikalisch gehört es für mich und übrigens auch für meine Tochter Julia zu einem unserer Lieblingsländer. Nur schade, dass man sich entschieden hat, englisch zu singen. Doch auch,wenn dieses Lied ziemlich unkroatisch ist, hat es etwas Besonderes und Sphärisches und sticht vor allem im Refrain heraus. Viel Glück Kroatien und viel Glück Nina, die übrigens auch schon bereits eine Siegerin ist, denn sie gewann "The Voice" 2014 in Kroatien.
Und zum guten Schluss kommen wir, ja, ich würde sagen, zum schönsten Mann des Tages: Nein, nicht ich, sondern es ist der ungarische Freddie. Er vertritt sein Land mit dem genialen Schmuse-Rock-Song "Pioneer", der im Refrain rockig und voller Kraft wird und einen einfach mitreißt. Und das Schöne ist, dass der schöne Freddie in seinem Song "Pioneer" davon singt, dass die Werte der Liebe und der Wertschätzung in unserer leistungsorientierten Gesellschaft auf der Strecke bleiben. Ein wahrer Pioneer also, dieser sympathische Freddie mit der Reibeisenstimme aus Ungarn. Hoffentlich kommt er ins Finale!
So, das war es erst einmal und nun schau ich mir mal die Gegend rund um mein Appartement an, denn es heißt "Appartement nah am See".
Viele musikalische Grüße, Euer Euro-Music-Peter!