ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Eine großartige Stimme aus Malta
Wuppertal / Rotterdam · Das war also das erste Semifinale des ESC 2021 in Rotterdam! Habt Ihr Euch gewundert über das Publikum im Saal? Ja, es waren wirklich rund 3.500 Zuschauerinnen und Zuschauer im „Ahoy“-Theater. Die niederländische Regierung in Den Haag hatte zugestimmt, dass der Eurovision Song Contest zum Testfall erklärt werden soll.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts soll herausgefunden werden, ob und wie Veranstaltungen mit Zuschauern trotz Corona sicher stattfinden können. Hoffen wir, dass das Forschungsprojekt nach der Auswertung wieder mehr Freiheiten für Konzertbesuche bringen wird.
Das erste Semifinale fand ich ganz o.k., wenn ich auch nicht ganz mit allen Auftritten glücklich war. Obwohl die Showeinlagen recht gut gewesen sind, so schlecht war leider bei einigen Künstlerinnen oder Künstler die stimmliche Leistung. Zum Schluss waren aber zwei meiner Favoriten auf jeden Fall weiter, und das ist Litauen und Malta, das zum Schluss auftrat. Bei Malta kann man sagen, dass die Show großartig war, aber noch großartiger die stimmliche Leistung der Sängerin Destiny.
Destiny, die eigentlich Destiny Chukunyere heißt, ist erst 18 Jahre jung und hat schon eine tolle Karriere vorzuweisen: Im Juli 2015 gewann sie mit ihrer Darbietung von Aretha Franklins „Think“ den maltesischen Vorentscheid für den „Junior Eurovision Song Contest“.
Daraufhin vertrat sie in Sofia, Bulgarien im gleichen Jahr ihr Land mit ihrem Lied „Not my soul“, gewann diesen Wettbewerb mit unglaublichen 185 Punkten und stellte einen neuen Punkterekord dar. Als Folge des Siegs wurden der Sängerin und ihrem Team am 13. Dezember 2015 sogar die Verdienstmedaille Midalja ghall-Qadi tar-Repubblika verliehen. 2017 nahm sie an der elften Staffel von „Britain’s Got Talent“ teil, wo sie im Halbfinale ausschied.
Ich hatte Destiny übrigens schon beim Eurovision Song Contest 2019 kennengelernt, denn da trat sie als Begleitsängerin für die maltesische Sängerin Michela Pace und deren Lied Chameleon auf. Und jetzt der nächste große Karriereschritt als offizielle Vertreterin für Malta im ESC 2021 mit dem Titel „Je me casse“. Destiny ist aktuell wohl das talentierteste musikalische Aushängeschild des Landes. Am Samstag ist sie im Finale, und ich würde mich freuen, wenn Malta mit diesem Pop-Dance-Song mit 20er-Jahre Swing-Anteilen ganz weit vorne landen wird.
Viele musikalische Grüße, der Euro-Music-Peter!