Der ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Mehr als acht Stunden Musik pur
Wuppertal / Tel Aviv · Out now! Endlich ist es soweit, und ich habe die DVD des ESC 2019 in Händen, die wie die CD zum Event seit Jahren von Universal Music veröffentlicht wird. Nun kann man mehr als acht Stunden auf drei DVDs, sei es die Semifinale, das Finale sowie Bonus-Material, vom Eurovision Song Contest 2019, dem größten Gesangswettbewerb der Welt, noch einmal Revue passieren lassen.
Bekanntlich landete Deutschland mit dem Beitrag „Sisters“ auf Rang 24, doch fiel schlechter fiel das Urteil der Zuschauer über Madonna aus, die als Interval-Act in Tel Aviv auftrat. Dass der ESC nach wie jedoch in der Zuschauergunst nicht verloren hat, zeigt die Statistik, die die European Broadcasting Union (EBU) veröffentlicht hat. Ein Blick auf die Einschaltquoten des ESC 2019 zeigt nicht nur eine größere Zahl, sondern auch jüngere Zuschauer.
182 Millionen Zuschauer verfolgten demnach im Schnitt die drei Live-Shows weltweit. Allein das Finale am 18. Mai 2019 hat einen Zuwachs der Einschaltquote von einem Prozent zu verzeichnen. Besonders erfolgreich war die Show bei den jungen Zuschauern, denn 45,3 Prozent der 15- bis 24-jährigen Fernsehzuschauer schalteten das ESC-Finale ein. Deutschland verzeichnete sogar mit 7,76 Millionen im Ersten die höchste Anzahl an Zuschauern in einem Land.
Umso trauriger natürlich, dass Deutschland so schlecht di abschnitt. Unseren Nachbarn, den Niederlanden, sei es aber auf jeden Fall gegönnt, dass sie nach 44 Jahren erstmalig wieder gewonnen haben mit einer rührenden Ballade „Arcade“, gesungen von Duncan Laurence. Außerdem nicht zu vergessen der 2. Platz für Italien mit dem wirklich modernen Song „Soldi“ von Mahmood.
In den deutschen Single-Charts hat der der ESC 2019 keine nachhaltigen Spuren hinterlassen. Schon in der zweiten Woche nach dem ESC fielen alle in der Woche nach dem Finale neu eingestiegenen Songs ins Bodenlose. Luca Hännis „She Got Me“, der für die Schweiz einen fantastischen 4. Platz schaffte und in den Schweizer Charts auf Platz 1 stand, war dann schon gar nicht mehr bei uns vertreten. Und der Siegersong „Arcade“ stand auch in Deutschland nur noch auf Platz 100. Mahmood aus Italien konnte sich mit „Soldi“ gerade noch auf Platz 86 halten, aber verschwand dann danach auch bald wieder aus den Charts. Merkwürdig fand ich, dass der Russe Sergey Lazarev immerhin acht deutsche Televoting-Punkte bekam, aber nur am Rande der Top 100 auftauchte.
Eines ist jedoch festzustellen: Der ESC bleibt, da bin ich mir sicher, nach wie vor beliebt. Dies bewies neben den hohen Zuschauerzahlen auch die Tatsache, dass der offizielle Sampler zum ESC 2019 auf Platz 1 der Compilation Charts kam.
Nun kann ich die DVD dazu nur empfehlen und sende Euch allen musikalische Grüße, Euer Euro-Music-Peter!