IHK-Blitzumfrage Zum Teil deutlich mehr Krankentage in bergischen Unternehmen
Wuppertal · Bei 61 Prozent der bergischen Unternehmen hat sich die Zahl der Krankentage von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den vergangenen fünf Jahren erhöht, bei 38 Prozent sogar deutlich. Gut zehn Prozent der Betriebe berichten von Steigerungsraten von 20 Prozent oder mehr. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage der Bergischen IHK, an der sich mehr als 400 Firmen beteiligt haben.
Bei der Frage, ob die telefonische Krankschreibung zu dieser Steigerung beigetragen haben könnte, ist das Bild weniger eindeutig: 55 Prozent sagen nein, 45 Prozent aber ja. Ähnlich sind die Zahlen bei der Bewertung eines Karenztages im Krankheitsfalls. Gut die Hälfte (54 Prozent) ist dafür, 46 Prozent sind dagegen. Knapp die Hälfte (47 Prozent) erwartet sich von einem Karenztag positive Auswirkungen auf ihr Unternehmen, nur 29 Prozent befürchten negative Folgen und 23 Prozent erwarten, dass sich dadurch nichts ändert. Einige Unternehmen fordern statt eines Karenztages eine reduzierte Lohnfortzahlung.
Ein gutes Betriebsklima, optimale Arbeitsbedingungen, motivierte Mitarbeiter und gesundheitsfördernde Maßnahmen sind aus Sicht vieler Unternehmen wichtige Voraussetzungen, um Krankheitsausfälle zu reduzieren.
An der Umfrage haben insgesamt 423 Unternehmen teilgenommen. Sie verteilten sich auf die Bereiche Dienstleistungen (46 Prozent), Industrie (28 Prozent), Handel (18 Prozent) sowie Banken/Versicherungen und Verkehr (sechs Prozent), zwei Prozent kommen aus dem Gastgewerbe. Die Mehrzahl der antwortenden Betriebe waren kleinere Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten (65 Prozent).
IHK-Präsident Henner Pasch sieht mit Sorge, dass die Diskussion um den Karenztag emotional hoch aufgeladen sei: „Wir müssen dringend zu einem sachlichen Umgang mit streitbaren, aber diskussionswürdigen Ideen zurückkehren.“ Die Umfrage der IHK sieht er als Teil davon. Er fordert, dass auch die Politik die Signale aus den Unternehmen anerkennt und handelt.