Weitere vier Jahre Uwe Orlob als IG BAU-Chef in Wuppertal wiedergewählt

Wuppertal · Uwe Orlob ist als IG BAU-Chef des Bezirksverbands Düsseldorf der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt der 61-Jährige oberster Interessenvertreter für Bauarbeiter, Reinigungskräfte sowie Landwirtschafts- und Forstbeschäftigte auch in Wuppertal.

Uwe Orlob ist als Bezirksvorsitzender der IG BAU Düsseldorf für vier weitere Jahre wiedergewählt worden.

Foto: RP/Privat

Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU in der Stadt aktuell rund 6.000 Menschen – 1.600 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 3.600 in der Gebäudereinigung. Orlob ist gelernter Industriekaufmann und Baufachwirt. Der gebürtige Düsseldorfer, der heute in Neuss lebt, war an vielen Großprojekten in der Region beteiligt – etwa am Neubau der Kölner Nord-Süd-Stadtbahn oder am Bau der Unterführung unter dem Kaufhof an der Kö in Düsseldorf.

Seit 41 Jahren ist Orlob IG BAU-Mitglied. Neben seiner Arbeit in der Gewerkschaft engagiert er sich unter anderem in der Neusser Kommunalpolitik, im Prüfungsausschuss der IHK Düsseldorf und künftig als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Düsseldorf. „Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“, sagt Orlob.

Der Gewerkschafter appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Belange einzusetzen. Gerade das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen. Die Beschäftigten dürften sich deshalb nicht unter Wert verkaufen, so Orlob. „Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.“ Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.

Zugleich will sich Orlob dafür einsetzen, dass Beschäftigte nicht zu Verlierern der CoronaPandemie werden. „Die Lasten der Pandemie – vom Kurzarbeitergeld bis zu den Unternehmenshilfen – müssen in der Gesellschaft fair aufgeteilt werden. Wir brauchen deshalb eine Vermögensabgabe, damit Wohlhabende einen größeren Beitrag leisten. Starke Schultern können mehr tragen als schwache“, so der Bezirksvorsitzende. Eine solche Vermögensabgabe solle sich am Vorbild des Lastenausgleichsgesetzes von 1952 orientieren. Einen entsprechenden Antrag habe der Bezirksverbandstag der IG BAU Düsseldorf gefasst.

Beschäftigte sollten darüber hinaus stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Orlob. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont der IG BAU-Bezirkschef.

Außerdem kündigt Orlob an, sich in politische Debatten weiter einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Düsseldorf einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen.“