Räumung des Waldgebiets Osterholz: Fridays for Future ruft zu Demo auf

Wuppertal · Die Wuppertaler „Fridays for Future“-Ortsgruppe ruft zu einer Demonstration gegen die Rodungen im Osterholz-Wald auf. Sie beginnt am Dienstag (25. Januar 2022) um 18 Uhr vor dem Bahnhof in Vohwinkel.

Bereits Anfang Januar demonstrierten Bürgerinnen und Bürger vor dem Bahnhof in Vohwinkel.

Foto: Christoph Petersen

Die Initiative bezeichnet es „Skandal in Sachen Umwelt- und Klimaschutz“, dass „nun etwa 1.500 Bäume einer Abraumhalde für Sand, Lehm und Erdreich aus der Kalksteingewinnung weichen“ müssten.

Es dürfe nicht sein, dass „mitten in der Klimakrise wirtschaftliche Einzelinteressen vor Klimaschutz“ gestellt werden. Es handele sich um einen „über fünf Hektar großen, gesunden Mischwald“. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte im Januar die Rodung in einem Urteil bestätigt. Über eine Klage eines Anwohners vor dem Bundesverfassungsgericht ist noch nicht entschieden.

 „Mit der Rodung wird eine lange Auseinandersetzung im Osterholz zu Ende gehen. Auch wenn wir diese fünf Hektar Wald nicht retten konnten, haben wir den Konflikt nicht verloren. In Zukunft werden es sich Wuppertaler Firmen und die Stadtpolitik wohl zwei Mal überlegen, ob sie sinnlos unsere Umwelt zerstören. Heute protestieren wir noch einmal vor Ort gegen die Räumung und Rodung. Dabei fordern wir alle Beteiligten auf, gewaltfrei vorzugehen. Vorgänge, wie sie unter anderem im Hambacher Forst dokumentiert wurden, dürfen sich auf gar keinen Fall wiederholen. Wir fordern weiterhin: Osterholz bleibt!“, so Arian Gaubig, Wuppertaler Sprecher von Fridays for Future Wuppertal.

Auch der grüne Oberbürgermeister Uwe Schneidewind fordere, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene verändern sollen, um dafür zu sorgen, dass solche Waldrodungen zukünftig nicht mehr möglich seien.

„Dass Wälder wie das Osterholz heute noch Abraumhalden, Autobahnen oder der Kohlegewinnung weichen müssen ist ein skandalös und zeigt, dass diese Krise immer noch nicht ernst genug genommen wird. Gesunde Mischwälder sind elementar wichtig in unserem Kampf gegen die eskalierende Klimakrise. Sie speichern nicht nur enorm viel Dioxid, sondern sie schützten uns auch vor den dramatischen Folgen der Klimakrise. Solche Wälder sorgen für Regen und kühlere Temperaturen in Hitzesommern und sind Lebensraum für etliche Arten und daher unverzichtbar, für den Erhalt unserer Ökosysteme. Es ist also offensichtlich, dass wir diese Wälder schützen müssen, anstatt sie zu Zerstören und so die Klimakrise weiter zu befeuern”, meint Sina Bublies, Sprecherin von Fridays for Future Wuppertal.