Neuer Tarifabschluss Deutlich mehr Geld für Angestellte in Bäckereien
Wuppertal · Beschäftigte in Wuppertaler Bäckereien bekommen ab diesem Monat mehr Geld – von der Bäckerin und dem Bäcker über die Auslieferungsfahrerinnen und -fahrer bis zu den Fachverkäuferinnen und -verkäufern am Filial-Tresen. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit.
Die NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal spricht von einem „kräftigen Lohn-Plus“. In Wuppertal gibt es nach Angaben der Arbeitsagentur 56 kleinere und größere Bäckereien sowie Konditoreien mit rund 1.000 Beschäftigten.
„In der Spitze gibt es 13 Prozent mehr. Davon profitieren vor allem auch die, die Brote, Brötchen und Kuchen in den Bäckereien und Filialen verkaufen. Eine Bäckereifachverkäuferin, die Vollzeit arbeitet, hat damit ab sofort gut 270 Euro mehr im Portemonnaie. Ein junger Bäckergeselle kommt auf knapp 170 Euro zusätzlich im Monat“, sagt die Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal, Zayde Torun.
Die Gewerkschaft sieht im neuen Tarifabschluss eine „Trendwende bei der Bezahlung“ in Bäckereien. „Es ist der entscheidende Schritt gelungen, das bislang deutliche Lohngefälle zwischen Backstube und Verkaufstresen zu verringern. Die Bäckereifachverkäuferin holt jetzt beim Lohn kräftig auf“, so Torun.
Wichtig sei zudem, dass Bäckerei-Beschäftigte künftig auch besser gefördert werden sollen: „Wer als angelernte Kraft im Verkauf arbeitet und einen guten Job macht, sollte zum Chef gehen und mit ihm über eine Weiterbildung zur Fachkraft sprechen – und damit auch über einen deutlichen Sprung beim Lohn nach oben“, sagt die Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal. Die Gewerkschaft habe die Qualifizierung zu einem zentralen Punkt am Tariftisch gemacht und sich „für deutlich bessere Chancen stark gemacht, die Karriere- und damit auch die Lohnleiter hochzuklettern“.
Der bei den Verhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden des Bäckerhandwerks im Rheinland und in Westfalen-Lippe erzielte Lohnzuwachs zwischen vier und 13 Prozent setzt sich nach Angaben der Gewerkschaft aus einer prozentualen Lohnerhöhung und einer monatlichen Inflationsausgleichsprämie zusammen.
„Es ist zunächst eine Kombinationszahlung. Die steuer- und abgabenfreie Prämie liegt dabei – je nach Berufs- und Ausbildungsstand – zwischen 80 und 120 Euro im Monat. Sie ist allerdings begrenzt. Läuft die Prämie als Zusatzzahlung aus, bleibt das Lohnniveau trotzdem auf den Euro und Cent genau erhalten“, erläutert Torun.
Das zusätzliche Geld werde dann in gleicher Höhe von den Arbeitgebern weitergezahlt – allerdings als Lohnsteigerung und nicht als Prämie. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt nach Angaben der Gewerkschaft 16 Monate und endet damit Ende April 2024.
