Zu wenig Platz nach der Wahl Ratssaal muss komplett neu möbliert werden

Wuppertal · Der am Sonntag (13. September 2020) neu gewählte Stadtrat hat statt bisher 66 in Zukunft stolze 80 Mitglieder. Damit das XXL-Gremium im Ratssaal tagen kann, kommt viel Aufwand auf die Verwaltung zu.

Mit seiner aktuellen Ausstattung zu klein für den 80-köpfigen neuen Stadtrat: der Saal im Barmer Rathaus.

Foto: Wuppertaler Rundschau/rt

Der enorme Politiker-Zuwachs resultiert aus der Tatsache, dass die SPD 23 Direktmandate holte, ihrem Stimmenanteil nach aber nur auf 19 Sitze Anspruch hat. Um das Kräfteverhältnis zwischen den Parteien trotzdem korrekt abbilden zu können, erhalten die anderen Gruppierungen proportional mehr zusätzliche Sitze. 2004 hatte es wegen zu vieler Direktmandate der CDU schon einmal ein ähnliches Szenario gegeben, damals wurde auf 74 Sitze aufgestockt.

Das Problem des Rekord-Rates: Er passt nicht ohne weiteres in den in den Sitzungssaal im zweiten Stock des Barmer Rathauses. Der muss daher jetzt komplett neu ausgestattet werden. „Mit der vorhandenen Möblierung kriegen wir das nicht hin“, so Kämmerer und Wahlleiter Johannes Slawig. Den 74-er Rat habe man mit Zusatz-Tischen gerade noch einrichten können, jetzt müsse der Aufbau aber völlig anders werden. Die vorhandenen Tische seien zudem Einzelanfertigungen, die nicht es nicht mehr gibt. Und auch die (verkabelte) Mikrofonanlage müsse ausgetauscht werden. Lediglich die Stühle seien noch relativ neu und könnten bleiben.

Was diese Umgestaltung kostet, ist dabei noch offen. Kleiner Vorteil für die städtischen „Raumplaner“: Weil sowohl die konstituierende Sitzung am 2. November als auch die erste reguläre Arbeitssitzung am 7. Dezember Corona-bedingt bereits in die Stadthalle verlegt wurden, haben sie für die Lösung des Problems etwas mehr Zeit.

Kleine Ernüchterung am Rande: Die auf Basis einer Stichprobe am Sonntag zunächst kommunizierte Wahlbeteiligung von 49 Prozent musste nach Auszählung der Stimmen auf 46,9 Prozent zurückgeschraubt werden. 2014 waren es 45 Prozent. Die Erweiterung des Rates ändert übrigens nicht daran, dass die Parteien mit mindestens drei Mandatsträgern Fraktionsstatus erhalten.

Die gewählten Parteienvertreter im neuen Stadtrat im Überblick:

SPD (nur Direktmandate): Markus Stockschläder; Johannes van Bebber, Dilek Engin, Maximilian Guder, Guido Grüning, Sabine Schmidt, Guido Gehrenbeck, Arif Izgi, Alexander Hobusch, Heiner Fragemann, Lukas Twardowski, Servet Köksal, Sedat Ugurman, Ayse Akarsu, Jonas Klein, Daniela Goldbecker, Klaus Jürgen Reese, Ioannis Stergiopoulos, Yannick Düringer, Heiko Meins, Benjamin Thunecke, Simon Geiß, Susanne Giskes

CDU (Direktmandate): Martina Sailer, Hans-Jörg Herhausen, Thomas Hahnel-Müller, Janine Weegmann, Holger Reich, Rainer Spiecker, Christian Wirtz, Michael Wessel. Aus der Reserveliste: Ludger Kineke, Barbara Becker, Dr. Rolf Köster, Caroline Lünenschloss, Michael Schulte, Christian Schmidt, Gregor Ahlmann, Ingelore Ockel, Erhard Buntrock, Eckhard Klesser, Anja Vesper-Pottkamp, Heinrich-Günter Bieringer

GRÜNE (Direktmandate): Klaus Lüdemann, Yazgülü Zeybek. Aus der Reserveliste: Marc Schulz, Dagmar Liste-Frinker, Paul Yves Ramette, Denise Frings, Marcel Gabriel-Simon, Anne Dierenfeldt, Frank ter Veld, Marta Ulusoy, Ulrich-Timmo Christenn, Suzanne Kettig, Timo Schmidt, Caterina Zinke, Sascha Schäfner, Verena Gabriel

DIE LINKE (aus der Reserveliste): Susanne Herhaus, Gerd-Peter Zielezinski, Claudia Radtke, Bernhard Sander, Rajaa Rafrafi

FDP (aus der Reserveliste): Alexander Schmidt, Karin van der Most, Gérard Ulsmann, René Schunck, Patricia Knauf-Varnhorst, Christoph Schirmer

AfD (aus der Reserveliste): Martin Meyer, Gisela Neuland-Kreuz, Martin Liedtke-Bentlage, Dr. Hartmut Beucker, Wolf Garweg

WfW/FW (aus der Reserveliste): Ralf Wegener, Heribert Stenzel

DIE Partei (aus der Reserveliste): Julia Wiedow, Jens Petersen

PRO WuppertaL (aus der Reserveliste): Claudia Bötte