Wuppertal hat gewählt Die Reaktionen der Kandidaten und Parteien
Wuppertal · Stichwahl um den Kampf des Oberbürgermeisters und völlig neue Konstellationen im Stadtrat. Das sagen die Beteiligten.
Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD): „Wenn zwei große Parteien einen renommierten Wissenschaftler aufstellen, ist klar, dass es ein knappes Rennen wird. Ein bisschen mehr kann es immer sein, aber ich bin mit der Ausgangslage zufrieden. Außerdem hat meine Partei ja auch ein gutes Ergebnis erzielt.“
OB-Kandidat Uwe Schneidewind (CDU / Grüne): „Wenn das Ergebnis sich so stabilisiert, dann heißt das ja, dass 60 Prozent der Wuppertaler einen anderen Oberbürgermeister wollen. Jetzt geht es um das Persönlichkeitsprofil, um Führungsfähigkeit und externe Ausstrahlung. Unter 40 Prozent bei Mucke zeigt einen hohen Veränderungswillen. Die SPD als Partei hat ganz gut abgeschnitten, aber es reicht nicht für ein Zehn-Prozent-Plus für Mucke. Das ist deutlich.“
Grünen-Spitzenkandidatin Yazgülü Zeybek: „Wir haben die Stimmbezirke Höchsten und Hombüchel direkt gewonnen und vielleicht noch einen dritten. Drei Direktmandate wären super. Insgesamt haben wir unser Ergebnis von 2014 deutlich verbessert. Es liegt zwar unter dem von der Europawahl, aber da ist die Vergleichbarkeit nicht ganz gegeben, Das Ergebnis von Uwe Schneidewind ist ganz toll. Es zeigt nochmal, dass er in seiner Person und mit seinen Ideen sehr gut ankommt. Wir konzentrieren uns jetzt darauf, ihn bis zur Stichwahl weiter zu unterstützen.“
CDU-Parteichef Rolf Köster: „Das ist ein historisch schlechtes Ergebnis. Wir haben ein Mobilisierungsdefizit. Das hat sich gezeigt. Wir konnten vielen unserer Wähler nicht vermitteln, dass Uwe Schneidewind ein schwarz-grüner Kandidat und nicht nur ein Grüner ist. Das sind dann auch die zehn Prozent, die Uwe Schneidewind jetzt fehlen. Die Ratsperiode wird zeigen, welche Mehrheiten sich ergeben. Dass auf Schwarz-Grün Verlass ist, davon gehe ich aus. Das hat schon vorher gepasst. Interessant ist, dass Themen offensichtlich kaum einen Ausschlag gegeben haben. Es ging nur darum: Will ich Mucke oder Schneidewind?“
OB-Kandidat Marcel Hafke (FDP): „Die im Vorfeld veröffentlichte Umfrage hat uns wirklich Stimmen gekostet, ich vermute bis zu drei Proizent. Wir liegen zwar deutlich über Landestrend, aber das ist nicht das, was wir in Wuppertal erwartet haben.“
OB-Kandidat Bernhard Sander (Linke): „Mein persönliches Resultat ist wie vorhergesagt und war in dieser zugespitzten Zweierkonstellation auch nicht anders zu erwarten. Die Partei hat sich nicht wirklich gegen den Landestrend durchsetzen können. Eventuell haben wir sogar einen Sitz verloren. Trotzdem bestätigt sich unsere Arbeit, denn es gab ja auch kein großes Wuppertaler Thema, außer vielleicht den Verkehr. Und da hat sich der Konservatismus der SPD bezahlt gemacht. Wir müssen schauen, wo wir verloren haben, und wer dort gewonnen hat. Wichtig für mich: Das Kernbündnis mit CDU und Grünen hat sich politisch nicht durchsetzen können.“
OB-Einzelbewerber Panagiotis Paschalis: „Ich bin sehr glücklich – 3.500 Menschen überzeugt zu haben, finde ich gut.“