Projekt stockt Noch (immer) kein Tierschutzzentrum für Wuppertal

Wuppertal · Das Tierschutzzentrum des Vereins „Pechpfoten“ ist fast fertig – doch es fehlt eine Unterschrift der Bergischen Diakonie.

 Das Team um Anke Süper (links) hofft weiterhin auf einen Dialog mit der Diakonie.

Das Team um Anke Süper (links) hofft weiterhin auf einen Dialog mit der Diakonie.

Foto: kom

Das Tierschutzzentrum soll möglichst bald in einem alten Haus auf dem Gelände der Bergischen Diakonie eröffnen. Ein schönes Haus – inzwischen. Mittlerweile sind mehrere 100.000 Euro, 1.000 Meter Kabel und 26 Fenster verbaut worden, sagt Anke Süper, Vorsitzende der Pechpfoten. Es gibt Räume für kranke und Tiere in Quarantäne, einen Behandlungsraum sowie ein Café für die Gäste. Doch nun stockt das Vorhaben, und die Außenanlage, die wie ein Park mit angelegt werden soll, kann nicht errichtet werden. Nach Angabe der Vereinsvorsitzenden fehlt eine Unterschrift der Bergischen Diakonie auf einem Formblatt, damit es weitergeht.

Es ist eine komplizierte Angelegenheit. Das Tierschutzzentrum auf dem Gelände der Diakonie in Aprath wurde mit zwei Verträgen und der Unterstützung des ehemaligen kirchlichen Diakonie-Vorstands geplant: mit einem Erbbaurechtsvertrag, durch den die Diakonie das Haus für mindestens 55 Jahre an die „Pechpfoten“ quasi verpachtet. Und mit einem Kooperationsvertrag, in dem festgehalten ist, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohngruppen der Diakonie in dem Café und mit den Tieren des Tierschutzzentrums arbeiten können.

Die Diakonie hingegen sieht das Ganze anders. Elena Grawe, Referentin des neuen Vorstands Björn Neßler, erklärt, dass auf dem Gelände der Diakonie bauplanungsrechtlich nur Bauten zulässig sind, „die den Anstaltszwecken der Bergischen Diakonie dienen“. Inzwischen habe die Diakonie erkannt, dass das Tierschutzzentrum diesen eben nicht diene und auch nicht mit der Satzung vereinbar sei, weshalb sie die Baulast nicht unterzeichnet.

„Nach zahlreichen Gesprächen, die über ein Jahr dauerten, war die Kündigung des Kooperationsvertrags für uns leider alternativlos“, heißt es weiter. Diese habe der Träger wohl im März angekündigt und im April eingereicht. Mit der Begründung, dass die Einbindung der Klientinnen und Klienten der Diakonie aus der direkten Nachbarschaft nicht mehr gegeben, sondern der Umfang der angedachten Zusammenarbeit sogar weiter geschrumpft sei. Dagegen haben die „Pechpfoten“ geklagt. Im Anschluss an diese Verhandlungen will die Diakonie über den Erbbaurechtsvertrag sprechen.

„Wir haben Verträge, und an die werden wir uns halten“, verspricht hingegen Anke Süper, die schon viele Aktionen mit Diakonie und Öffentlichkeit geplant hat. „Wir wollen hier bleiben und wir wollen zusammenarbeiten“, versichert sie und hofft: „Vielleicht lenkt die Diakonie doch noch ein.“

Schade ist die gesamte Verzögerung jedenfalls schon jetzt für Mensch und Tier.