Die Stadt ist unser Garten Filme und Vorträge über Ernährung und Verantwortung

Wuppertal · In Wuppertal entstehen seit einigen Jahren neue, gemeinschaftliche Gartenformen. Sie sind Begegnungs- und Experimentierräume für ein gutes Leben in der Stadt. So werden Nachbarschaften, Quartiere und damit die ganze Stadt lebenswerter.

Foto: Verein "Neue Arbeit Neue Kultur"

Urbane Gärten sind wertvoller Lebensraum, hier begegnet sich Vielfalt, hier wachsen Perspektiven, denn hier entsteht eine auf Nachhaltigkeit gegründete Gesellschaft. Die in den Stadtgärten aktiven Bürgerinnen und Bürger sind Teil der internationalen urbanen Gartenbewegung.

Bei den Aktionswochen "Urban Gardening Wuppertal" geht es jetzt darum, die Vielfalt der Stadtgärten und der Menschen, die sich dort engagieren, sichtbar zu machen. Neben der Ausstellung "Carrot City — Produktive Stadt" vom 16. bis 30. April 2016 im Ladenlokal an der Friedrichstraße 37 finden während dieser Zeit viele kostenfreie Veranstaltungen statt.

Hier vier Beispiele, bei denen die Bereiche Ernährung und Verantwortung im Mittelpunkt stehen.

Am Montag (18. April 2016) im Café "Stil-Bruch, Marienstraße 58, 18 bis 20 Uhr, geht es um Ernährung und Lebensmittelverschwendung. Erst läuft der Film "I call it foodge — just as tasty, just as good" gbt's eine "Schnippelparty" mit geretteten Lebensmitteln und gemeinsamem Essen.

Der Vortrag "Global denken, lokal gärtnern" (Dienstag, 26. April 2016, 19 bis 20.30 Uhr, Diakonie-Kirche, Friedrichstraße 1) handelt von der Herstellung tierischer Nahrungsmittel. Um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren, benötigt man mehr als die zehnfache Fläche, als wenn man ein Kilogramm Gemüse produziert. Import von Futtermitteln aus Südamerika zerstört dort die Urwälder und hier vergiften Unmengen Gülle Böden und Grundwasser. Christoph Ziegler berichtet, wie er aus dieser Erkenntnis heraus weitgehend zum Selbstversorger aus dem heimischen Garten wurde.

Der Film "Rum oder Gemüse? Landwirtschaft zwischen Ernährungssouveränität und Weltmarkt" (Mittwoch, 27. April 2016, 19 bis 20.30 Uhr, Mirker Bahnhof) zeigt aus Sicht der Kleinbauern und Agrarkooperativen, wie Kuba und Nicaragua mit der "Ernährungssouveränität" für ihre Bevölkerung umgehen, wie die Versorgung insbesondere der Stadtbevölkerung mit Nahrungsmitteln begünstigt und Entwicklungsmöglichkeiten der Landbevölkerung gestaltet werden. Im Anschluss gibt's eine Diskussion mit den Filmemachern.

"Unser täglich Brot" ist eine filmische Meditation von Nikolaus Geyrhalter über die Welt der industriellen Nahrungsmittelproduktion: Sie läuft am Freitag (29. April 2016) von 19 bis 21 Uhr in der Diakonie-Kirche, Fiedrichstaße 1. Zum Rhythmus von Fließbändern und Maschinen zeigt der Film Orte, an denen Nahrungsmittel produziert werden: Für Fahrzeuge optimierte, surreale Landschaften, sterile Räume in funktioneller Architektur, für logistisch effiziente Abläufe entwickelt. Ein Film, in dem kein Wort gesprochen wird...

Das Gesamtprogramm der "Aktionswochen Urban Gardening Wuppertal" gibt es auf http://www.wuppertals-urbane-gaerten.de/events/kategorie/awug/list/