Wuppertaler Medienprojekt Doku über drei Frauen in der Forensik

Wuppertal · In Wuppertal wird seit Jahren über die Ansiedlung einer Forensischen Klinik kontrovers diskutiert. Das Medienprojekt Wuppertal hat einen Film über die Frauenforensik in Eickelborn produziert. Er wird am 5. März um 19 Uhr im Rex-Filmtheater (Kipdorf 29) aufgeführt.

Symbolfoto.

Foto: Medienprojekt Wuppertal

Der Eintritt ist frei! Im Anschluss gibt es eine Publikumsdiskussion.

Der Dokumentarfilm blickt hinter die Mauern der forensischen Klinik in Eickelborn. Drei Frauen erzählen, was sie dorthin geführt hat und was es bedeutet, als Frau in einer hochgesicherten psychiatrischen Einrichtung zu leben. Yvonne beschreibt, wie es ist, Mutter und Hausfrau zu sein und gleichzeitig seit vielen Jahren von der Sucht nach Kokain begleitet zu werden. Drogenberatungsstellen und Bewährungshilfen waren nicht in der Lage, den Kreislauf aus Sucht und Kriminalität zu durchbrechen.

Sexueller Missbrauch warf das Leben von Nadine und Lara von Grund auf aus den Bahnen. Ohne ein festes Zuhause und ohne Bezugsperson verschlimmerte sich ihr Zustand, während sie zwischen Heimen und Kliniken hin- und hergereicht wurden. Während sie immer stärkerer Gewalt ausgesetzt war, entwickelte Lara in ihrer Jugend eine Borderline-Entwicklungsstörung und verwandelte ihre Depression unter zunehmendem Alkoholkonsum in sich stetig steigerndes aggressives Verhalten.

Nadine, die ebenfalls am Borderline-Syndrom und einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, veranlassten ihre depressiven Phasen zu Selbstzerstörung und Suizidversuchen, was ein friedliches Zusammenleben im Jugendwohnheim unmöglich machte.

Der Beginn des Freiheitsentzugs in der forensischen Klinik ist für die Protagonistinnen ein absoluter Tiefpunkt. Gleichzeitig bedeutet er aber auch einen Neuanfang mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Der Therapeut der Station, Dr. Ulrich Kobbé, arbeitet mit ihnen daran, wieder Licht und Hoffnung ins Dunkel zu bringen. Gemeinsam mit ihm setzen sich die Protagonistinnen mit ihrer Vergangenheit und ihren Problemen auseinander.

Mit vielseitigen therapeutischen Angeboten und Gesprächsgruppen lernen die Frauen Skills, um in Zukunft auch in schlechten Phasen wieder an sich glauben und selbstständig mit Sucht und psychischen Erkrankungen umgehen zu können.