Zooviertel Stadt fällt tote Fichten am Löwengehege

Wuppertal · Auf der Königshöhe stehen abgestorbene Fichtenbestände in der Nähe von Bebauung oder auch direkt am Zoo. Die Bäume müssen nach Angaben der Verwaltung zeitnah gefällt werden.

Symbolbild.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Sie tragen Namen wie Kupferstecher oder Buchdrucker und richten große Schäden in den Wäldern an: Seit nunmehr zweieinhalb Jahren wütet der Borkenkäfer in mitteleuropäischen Fichtenwäldern. Begünstigt durch die Trockenheit vernichtet der Käfer auch in Wuppertals Wäldern unaufhörlich weitere Bäume.

Die städtische Forstabteilung hat kontinuierlich befallene Bäume gefällt und so versucht, das weitere Ausbreiten zu verlangsamen. Stets hofften die Förster, dass mehr Regen die Ausbreitung des Käfers bremst und sie so im Wettlauf mit dem Käfer nicht zu weit abgeschlagen werden. Nun bilanziert Sebastian Rabe, Abteilungsleiter Forsten: „Der Käfer war in diesem Sommer leider deutlich schneller als wir. Wir haben es nicht mehr geschafft, alle abgestorbenen Bäume zeitnah zu fällen.“

Dort, wo keine Straßen oder Bebauung angrenzen und wenige Menschen spazieren gehen, lassen die Förster auch oftmals die Bäume einfach stehen, da tote Bäume ein wichtiger Lebensraum für seltene Tierarten sind. Doch in Wuppertal grenzen die Wälder oftmals an Straßen oder Bebauung oder werden einfach intensiv durch Erholungssuchende genutzt. „Das Worst-Case-Szenario wäre, dass ein Baum umfällt und einen Menschen verletzt oder dass diese abgestorbenen Bäume bei trockener Witterung Feuer fangen. In unserer Großstadt könnte das katastrophale Folgen haben“, so Umweltdezernent Meyer.

Auf der Königshöhe stehen so mittlerweile einige abgestorbene Fichtenbestände in der Nähe von Bebauung oder auch direkt angrenzend an den Zoo. Hier müssen die Bäume zeitnah gefällt werden, damit sie nicht unkontrolliert auf Häuser und Spaziergänger fallen. Auch das Löwengehege muss geschützt werden, daher haben die Förster am Dienstagmorgen damit angefangen, die direkt an den Zoo grenzenden Bäume mit Motorsägen zu fällen.

Einnahmen kann die Stadt durch die Fällungen der Fichten allerdings schon lange nicht mehr erzielen. „Die Preise für Fichtenholz sind mittlerweile so tief gesunken, dass wir nicht einmal die Fällungskosten refinanziert bekommen. Es handelt sich eher um eine Entsorgung von Holz als um einen Verkauf. Aber das Holz muss ja weg, damit die Brandlast aus dem Wald raus ist und wir Platz haben, um neue Bäume zu pflanzen“, so Abteilungsleiter Rabe. Dort, wo jetzt noch Fichten stehen, sollen zukünftig klimaangepasste Mischwälder wachsen. Dabei setzt die Stadt vor allem auf eine Vielfalt aus heimischen Baumarten.

Bei Fichten kommen zwei rindenbrütende Borkenkäferarten vor. Der Buchdrucker (Ips typo-graphus) und der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus). Die Käfer bohren sich unter die Rinde und legen dort Brutkammern zur Eiablage an. Die Larven ernähren sich von den saftführenden Schichten des Baumes und bringen ihn so zum Absterben. Nachdem sich die Larven verpuppt haben, schwärmen die erwachsenen Käfer aus und befallen die umliegenden Bäume. Bei entsprechender warmer trockener Witterung können Borkenkäfer bis zu drei Generationen pro Jahr bilden.