FUCHS-Magazin Vohinkel Schülerin Melina Pellegrini erlebt den „American Way of Life“

Wuppertal · Die Wuppertaler Schülerin Melina Pellegrini aus Vohwinkel darf für ein Schuljahr in den „American Way of Life“ eintauchen. Für die 16-Jährige geht es nach Minnesota – im Norden der USA. Der Wuppertaler FDP-Bundestagsabgeordnete Manfred Todtenhausen hat sie als Stipendiatin für das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) ausgewählt.

Melina Pellegrini aus Vohwinkel ist als Junior-Botschafterin für ein Schuljahr in der USA.

Foto: mivi

Über das Stipendienprogramm des Deutschen Bundestages wird die Schülerin eine High School in der Kleinstadt Ulen im Clay County im Nordwesten des US-amerikanischen Bundesstaates Minnesota besuchen und in einer Gastfamilie im nahegelegenem Ort Ogema leben. Die FUCHS-Redaktion traf Melina einen Tag vor ihrem Abflug in die USA zu einem Gespräch im Stationsgarten. Voller Vorfreude und Aufregung erzählt uns die Jugendliche, wie sie zu dem Stipendium kam: „Über einen Social-Media-Kanal habe ich gesehen, dass der Deutsche Bundestag Stipendien für ein Austauschjahr in den USA an Schülerinnen, Schüler und junge Berufstätige vergibt. Ich bin habe mich einfach mal beworben, bin aber davon ausgegangen, dass ich es nicht bekomme. Und dann kam plötzlich der Anruf, dass ich dabei bin. Ich bin so happy und freue mich riesig. Ohne Stipendium, kann sich doch niemand so etwas leisten.“

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) gibt es seit 1983 und ist ein Vollstipendium. Es ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Kongresses, und steht derzeit unter der Schirmherrschaft der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Einfach zu bekommen ist das Stipendium allerdings nicht. Melina ist eine von 350 Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen, die ausgewählt wurden. „Aus Manfred Todtenhausens Wahlkreis bin ich die Einzige, die in die USA darf. Zuerst habe ich mich per Online-Formular auf der Webseite des Bundestags beworben. Dort gibt man erst mal seine allgemeinen Daten an und muss erklären, warum man das Auslandsschuljahr machen möchte. Ich habe eine Art Motivationsschreiben eingereicht. Wichtig ist auch, dass man sich gut mit der deutschen Politik, Geschichte und Kultur auskennt und daran Interesse hat. Und, dass man einem Ehrenamt oder einer anderen sozialen Aufgabe nachgeht. Manfred Todtenhausen hat mich als Juniorbotschafterin für den Wahlkreis ausgewählt und ich werde in den USA Deutschland repräsentieren.“

Die Online-Bewerbung ist nicht die einzige Hürde, die die Schülerin nehmen musste. Alle Bewerberinnen und Bewerbermüssen ein zweistufiges Auswahlverfahren durchlaufen. Die Mitarbeitenden der Austauschorganisationen erhalten die Bewerbungsunterlagen und entscheiden, ob die Bewerberinnen und Bewerber zu einem Auswahlgespräch eingeladen werden. In diesen Gesprächen, an die sich eine Diskussionsrunde und ein Test der allgemeinen politischen Bildung anschließen, wird geprüft, ob die Bewerber für ein Stipendium in den USA geeignet sind. Neben guten Schulleistungen und guten Englischkenntnissen der Bewerber kommt es vor allem auch auf die soziale Kompetenz, das politische Allgemeinwissen und das Interesse am politischen und gesellschaftlichen Leben an. Im zweiten Schritt des Verfahrens wählt der oder die für den Wahlkreis zuständige Bundestagsabgeordnete einen Kandidaten aus der Liste der Austauschorganisation aus.

In Melinas Fall war das Manfred Todtenhausen. „Ich war total aufgeregt, als ich Bescheid bekam. Ich wurde dann auch zu einem Gespräch mit Herrn Todtenhausen nach Barmen eingeladen. Einige Zeit später fand noch eine Vorbereitungswoche für den Aufenthalt statt. Da waren auch andere Stipendiaten aus Deutschland dabei. Das war super. Es gab Seminare zur amerikanischen Kultur, zu den Unterschieden zu Deutschland, zum dortigen Waffengesetz ,oder auch zum Thema Körpersprache. Besonders toll war es, die anderen kennenzulernen. Ich habe schon einige Freundschaften schließen können.“

Auf das Zusammentreffen mit ihrer amerikanischen Gastfamilie freut sich Melina schon sehr. Über sie und auch den Ort, der zehn Monate ihr Zuhause sein wird, hat sie sich im Vorfeld gut informiert. „Das ist mitten in der Pampa. Ogema heißt das Dorf. Da leben knapp etwas mehr als 200 Menschen. Ich bin so gespannt darauf, diese Art von „american way of life“ kennenzulernen. Man kennt aus Filmen und Serien immer nur die großen Städte. Und auch die Highschool, auf die ich gehen werde, hat nicht so viele Schüler. Da kommt man bestimmt schnell in Kontakt mit den anderen. Und was wirklich cool ist: Meine Austauschschwester Maddy ist im gleichen Alter wie ich. Wir werden also zusammen zur Schule gehen. Sie hat noch drei weitere ältere Geschwister. Zwei studieren bereits am College und ein Bruder wohnt in Alaska. Mit Maddys Eltern werden wir ihn dort besuchen fahren, da freue ich mich auch schon drauf. Ich finde es so toll, dass ich in den Norden der USA komme. Ich mag das lieber, wenn es kühler ist, es mal schneit und es Berge gibt. Texas oder irgendwo in der Wüste, das wäre nichts für mich.“

Während des Treffens mit Melina Pellegrini, braucht die FUCHS-Redaktion gar nicht die zuvor erarbeiteten Fragen für das Interview zu stellen. Die Begeisterung der Schülerin für ihr Auslandsjahr ist ansteckend: Sie erzählt uns vom Schulbus, der sie jeden morgen abholen wird, davon, dass sich das Dorf ihrer Gastfamilie im „Wild Earth Indian“-Reservat befindet, dass sie die naheliegende Stadt Fargo besuchen möchte (sie hat sich dazu mit ihren Eltern den gleichnamigen Film vorm Abflug extra angeschaut), dass sie sich auf die vielen Seen in dem Bundesstaat freut und hofft, dass es so kalt sein wird, dass sie Eislaufen kann. Ein paar kleine Sorgen mischen sich doch noch unter die Glücksgefühle: „Ich bin rund ein Jahr von Zuhause weg. So lange und so weit war ich noch nie weg. Ohne meine Eltern, ohne meine Freunde. Ich hoffe, ich bekomme Anschluss in der Highschool.“ Die FUCHS-Redaktion ist sich sicher: Wer so offen, kommunikativ und begeisterungsfähig ist wie Melina, braucht sich deswegen keine Sorgen zu machen.

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) gibt seit 1983 jedes Jahr Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner zu einem Austauschjahr zu Gast in Deutschland. Das PPP ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Kongresses. Es steht unter der Schirmherrschaft der Bundestagspräsidentin. Mehr Informationen gibt es unter www.bundestag.de/ppp