Langerfeld Ein Garten für Herz und Hand
Wuppertal · An einem kreativen Werkstatttag hat die evangelische Kirche in Langerfeld weitere Ideen für ihr Stadtteilprojekt „Garten der Begegnung“ gesammelt.
Noch ist es still auf der grünen Wiese vor dem Langerfelder Gemeindehaus in der Inselstraße. Doch es dauert hoffentlich nicht mehr lange, bis der seit zwei Jahren geplante ökologische „Garten der Begegnung“ zu einer Baustelle wird und die Gestalt annehmen kann, die sich die Gemeinde mit vielen Akteuren und Nachbarn aus dem Stadtteil wünscht.
„Wir möchten die Zeit bis zum Baubeginn nutzen und unser Gartenprojekt mit Aktionen und Veranstaltungen weiter im Stadtteil bekannt machen“, sagt Pfarrerin Heike Ernsting. Nachdem es schon Kräuterspaziergänge, Pflanzaktionen, Kochworkshops und ein Sommerfest gegeben hat, wurde die 2.400 Quadratmeter große Wiese nun für einen kreativen Garten-Werkstatttag gebraucht.
Garten aktiv und kreativ
„Wir möchten auf und von der Wiese aus einer Vision unseres zukünftigen Gartens modellhaft entwickeln“, ergänzt Diakonin Katharina Arnoldi. „Wir wollen zeigen, welches Potential bereits im Kleinen sichtbar und erfahrbar werden kann.“ Unter dem Titel „Garten aktiv und kreativ“ lädt die Gemeinde daher interessierte Erwachsene ein, mit verschiedenen Naturmaterialien wie Holz, Ton und Stein Gartenkunstwerke zu gestalten. Sie werden anschließend auf der Wiese ausgestellt.
Dazu gehören etwa Mosaik-Trittsteine, die zwischen Beete gelegt werden können, getöpferte Materialien wie Vogeltränken oder bunt bemalte Holzboards, die den Garten einfach nur verschönern sollen. „Unser Garten soll nicht erst Begegnung ermöglichen, wenn er fertig ist“, betont Heike Ernsting. „Es geht uns darum, schon jetzt gemeinsam kreative Ideen zu spinnen und umzusetzen.“
Ein Bauplan voller guter Ideen
Mit vielen Akteuren und Nachbarn wurde ein Bauplan entworfen mit einer Wiese für Jugendliche und einem Projektgarten mit Hochbeeten und Sinnesparcours, in dem Menschen aus dem Stadtteil selbst aktiv werden können. Eine Open-air-Arena mit 30 bis 50 Sitzplätzen und einem überdachten Bereich für Gottesdienste und Lesungen soll entstehen.
Außerdem sind viele Obstbäume, eine Wildblumenwiese und gemütliche Sitzplätze angedacht, und ein Imker aus der Nachbarschaft will Bienenkästen aufstellen. Ein Teil der Fläche wird für Rollstuhlfahrer befestigt. Für das Projekt, von dem der ganze Stadtteil profitieren soll, sind Gelder aus dem Städteförderprogramm ISEK Heckinghausen/Langerfeld beantragt. „Wir warten noch auf den Bewilligungsbescheid. Sobald er vorliegt, können wir damit beginnen, unseren Garten der Begegnung zu realisieren“, sagt Heike Ernsting.
Ort der Begegnung und Nachhaltigkeit
Zwar soll möglichst viel in Eigenregie entstehen, doch auch Fachleute werden gebraucht, denn Flächen müssen planiert, Stützmauern errichtet und mehr Zugänge zur Wiese geschaffen werden. Auch für das Pflanzen der Obstbäume braucht es fachliches Know-how.
„Weil wir uns als Kirche um den Klimawandel und unsere Natur sorgen, möchten wir mit gutem Beispiel vorangehen und Räume, die wir haben, für Ökologie und Nachhaltigkeit nutzen“, betont Heike Ernsting. „Und zwar so, dass wir schon beim kreativen Tun eine Gemeinschaft im Stadtteil erleben, die verschiedene Generationen und Kulturen verbindet.“