Botanischer Garten Wuppertal Frank Telöken: Ein Gärtner bleibt verwurzelt
Wuppertal · Frank Telöken hat den Botanischen Garten auf der Hardt geleitet und viel Neues angestoßen. Nun geht er in den Ruhestand – fast zumindest.
Seit der Gärtnermeister im Jahr 1992 aus dem Ruhrgebiet zum Botanischen Garten gekommen ist, hat er Wurzeln geschlagen: Der 63-Jährige kennt jeden Baum, jede Blume und jedes Blatt auf der Hardt – inklusive ihrer lateinischen Namen und ihrer Wirkung auf die Gesundheit. Dass er dieses „zweite Meisterstück“ nicht einfach zurücklässt, sondern dem Garten in anderer Weise erhalten bleibt, freut die Stadt, den Förderverein und das Team oben auf der Hardt.
Telöken hat die Wuppertaler Bevölkerung in den Botanischen Garten geholt, den Garten wortwörtlich für alle geöffnet: „Als ich angefangen habe, war da nur ein Tor – und das war meistens geschlossen.“ Er hat das Tor geöffnet und Führungen organisiert, die inzwischen fest zum Programm gehören, und „die Dinge sind gewachsen“.
Während seiner Amtszeit wurden die Orangerie und die Villa Eller umgebaut sowie die Wege zwischen den Beeten mit Naturstein gepflastert, der Elisenturm kommt im Stadtgeschehen häufig vor – zum Beispiel als Namensgeberin des Festes „Rund um den Elisenturm“. Frank Telöken gehört außerdem zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins, ist inzwischen dessen Geschäftsführer, er pflegt enge Beziehungen zu Spenderinnen und Spendern, deren Geld viele Erneuerungen ermöglicht.
„Für mich geht eine Ära zu Ende“, sagt Annette Berendes, Ressortleiterin Grünflächen und Forsten, zum Abschied des Gartenleiters. Weil er immer mit seiner eigenen Handschrift, seinem Humor und so viel Präsenz dabei sei, hinterlasse er der Stadt viele Ideen und Anekdoten. Das tröstet auch Frank Meyer (Dezernent für Grünflächen und Forsten) und Christian Arlt (Beisitzer des Vereins) über den Verlust hinweg.
Im Förderverein wird sich Frank Telöken weiterhin für den Garten engagieren, und auch bei der Wahl seiner Nachfolge steht er der Stadt zur Seite. Einen zweiten Telöken wird es wohl nicht geben, denn die Stadt bewertet die Stelle vor der Ausschreibung neu: Es wird jemand mit wissenschaftlichem Hintergrund gesucht, „der auch mal eine Pflanze nachbestimmen kann“, wie der baldige Ruheständler es beschreibt.
An den letzten Tagen im Amt will er seinen Schreibtisch aufräumen – da hat sich einiges angesammelt. Im Ruhestand will er sich um das Gewächshaus seiner Eltern kümmern und die Hardt besuchen – schließlich bleibt der Gärtner hier verwurzelt.