Elberfelder City Bettler, Crack und Baustellen

Wuppertal · Wieder hatte die CDU zum „Runden Tisch“ zur Situation der Innenstadt eingeladen. Die City-Kirche war halbwegs gut gefüllt, zur Sprache kamen viele Probleme – und auch Polemisches.

Für ihre bisher dritte Innenstadt-Diskussionsveranstaltung hatte sich die CDU diesmal die Elberfelder City-Kirche ausgesucht.

Foto: Wuppertaler Rundschau

CDU-Parteichef Johannes Slawig hatte zwei gute Nachrichten dabei: Den auf breiter Fläche geforderten City-Manager werde es geben. „Und er wird sich um die Sorgen und Nöte von Einzelhandel und Gastronomie konkret kümmern“, so Slawig. Weil das im Luisen- und Laurentiusviertel mit Nachtbürgermeister Thomas Plath schon sehr gut klappt, stellte der sich und seine Arbeit unter viel Applaus kurz vor.

Positives hatte Slawig auch zum WC-Thema in Sachen Wupperpark zu berichten: Einer der dortigen zwei Pavillons werde umgestaltet – und eine Toilette erhalten.

Keine Erfolgsgeschichte sei dagegen die Baustellensituation in der City: Die (städtische) Informationspolitik werde weiterhin als dürftig, die Ausstrahlung der Fußgängerzone als „verheerend und beschämend“ empfunden. „Das Baustellenbüro an der Schwanenstraße aber“, so CDU-Vorstandsmitglied Anja Vesper, „funktioniert und ist natürlich oft der Blitzableiter“. In diesem Büro übrigens, so Stadtdirektor Matthias Nocke, seien auch die Bauzeitenpläne zu bekommen. Die Atmosphäre im Publikum blieb unverändert: In der City fehle die verlässliche, veröffentlichte Terminplanung. Scharf kritisiert wurde „schulterzuckende Das-ist-eben-so-Gleichgültigkeit der Stadt“.

Apropos Kritik: Die hagelte es von Achim Brand (Hotel- und Gaststättenverband) und Matthias Zenker (IG1) für zu viel „aggressives“ Betteln – vor allem im Luisenviertel. Achim Brand: „Das versaut bei uns die Stimmung.“ Matthias Zenker hob den mahnenden Finger in Richtung von Straßenmusikern, die Verstärker benutzen und sich nicht an Regeln der Zeitbegrenzung halten. Zenker äußerte Sorge über die Lage im Textileinzelhandel – sowie Freude darüber, dass es eine Zukunft fürs Abeler-Gebäude gibt.

Zu den Themen Betteln und Wupperpark nahm Matthias Nocke, dem auch das Ordnungsamt untersteht, Stellung. Wuppertal erlebe eine „Überschwemmung“ mit der Droge Crack, was zu aggressivem Betteln und zu aggressiver Stimmung im Wupperpark, wo es mehrere Vorfälle mit Messer-Gewalt gab, führe. Nocke: „Wir arbeiten am Thema aggressives Betteln, und wir haben die Kontrolle nicht verloren.“

Frank Vogts, Erster Vorsitzender der IG Friedrich-Ebert-Straße, fragte nach der „Wanderung“ der City-Fernwärmebaustelle in Richtung Luisenviertel. Vogts: „Kommt das? Wann kommt das? Hier fehlt einmal mehr die Kommunikation.“ Zum Viertel passend wurde aus dem Publikum eine scharfe Warnung vor weiteren Fußgängerzonen in diesem Areal formuliert. Das werde zum „Ende des Viertels“ und „noch mehr Leerständen“ führen.

Letzteres korrigierte Dominic Becker von der Wuppertaler Wirtschaftsförderung: „Im Luisenviertel gibt es keinen Grund zur Schwarzmalerei. Das Areal ist sehr begehrt und fast komplett vermietet.“ Für Elberfeld selbst gelte das allerdings nicht.

CDU-Chef Slawig, der sich mit der absurden Forderung aus dem Publikum konfrontiert sah, er möge dafür sorgen, dass alle Baugruben in der City sofort zugeschüttet werden, versprach den Einsatz der Christdemokraten für Baustellenbeschleunigung, mehr Ordnungsdienstkräfte und bessere Kommunikation.